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Besonderes Projekt Besonderes Projekt: Nahverkehrsfreunde gehen auf Katastrophen-Tour

Von Annette Gens 03.05.2018, 07:40
Seit einem Jahr besitzen die Nahverkehrsfreunde diesen Bus, der als „Friedrich“ durch die Lande tourt.
Seit einem Jahr besitzen die Nahverkehrsfreunde diesen Bus, der als „Friedrich“ durch die Lande tourt. Nahverkehrsfreunde Dessau

Dessau - Juli 1954: der Sommer war gut, bis Starkregen einsetzte. Der Muldepegel stieg daraufhin schlagartig. Mitte Juli 1954 war dann halb Dessau auf den Beinen. Tausende halfen mit Spaten und Schippe, die Stadt vor der hochwasserführenden Mulde zu schützen.

Tour erinnert an Hochwasserkatastrophe von 1954

An die Hochwasserkatastrophe von 1954 erinnert wird am Sonnabend, 5.Mai, auf einer besonderen Busfahrt. Die Dessauer Nahverkehrsfreunde laden am Nachmittag zu einer „Katastrophen-Tour“ und vergegenwärtigen dabei nicht nur das schlimme Mulde-Hochwasser von 1954, sondern viele traurige Ereignisse der Stadtgeschichte.

Der Verein hat laut Vereinsvorsitzendem Dirk Edelmann diese erste diesjährige Thementour in Anlehnung an das Buch „Das Theater brennt“ des früheren MZ-Redakteurs und Autors Hans-Peter Berth gestaltet. In rund 90 Minuten erfahren die Teilnehmer Fakten über ein Straßenbahnunglück nahe der Dessau-Leipziger Eisenbahnstrecke oder über eine Explosion in der Bamag, die im Oktober 1918 etliche Menschenleben gefordert hat.

Historischer Mercedes-Bus wird am Sonnabend zum ersten Mal starten

Insgesamt plant der drei Jahre alte Verein, der die Geschichte von Bus und Bahn in der Doppelstadt bewahren will, in diesem Jahr fünf thematische Fahrten, sagt Edelmann. So wird der vereinseigene historische Mercedes-Bus am Sonnabend um 14.30 Uhr ab Bussteig 5 des Busbahnhofs zum ersten Mal Fahrt aufnehmen. Bei den thematischen Touren durch Dessau-Roßlau werden erstmals Getränke und kleine Snacks gereicht, die im Fahrpreis mit inbegriffen sind.

Nach der Tour ist vor der Tour. Ein kleiner Höhepunkt ist auch am 26. Mai geplant. An diesem Tag soll die Partybimmel der Verkehrsgesellschaft aus dem Depot geholt werden. Sie rollt zum „Anhalt-Dinner“ durch die Stadt. Um 17.50 Uhr steigen die Fahrgäste an der Haltestelle Dessau-Center ein und können anschließend ein Drei-Gänge-Menü mit typisch anhaltischen Gerichten inklusive eines Getränks nach Wahl genießen (pro Person 34,90 Euro). „Diese Fahrt findet nur nach ausreichender Voranmeldung statt“, erklärt Edelmann. Anmeldungen werden bis zum 11. Mai entgegen genommen. Bekocht werden die Gäste übrigens vom Historischen Ratskeller zu Dessau.

Letzte Tour wird mit der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn kombiniert

Da im letzten Jahr die Kombination einer Fahrt mit der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn und einem Bus gut ankam, wird am 23. Juni wieder eine solche Fahrt angeboten. Um 14.15 Uhr fährt der Schienenbus vom Hauptbahnhof ab und nimmt die Fahrgäste mit zu einer klassischen Gartenreich-Tour unter dem Motto „Gärten und Parks vom Vater Franz“. In Oranienbaum steht der Omnibus bereit, der über Vockerode und Waldersee nach Dessau fährt. Auch am 18. August, ab 14.15 Uhr, können Fans alter Verkehrsmittel auf ihre Kosten kommen. An diesem Nachmittag soll mit dem historischen Pullman-Straßenbahnwagen 28 eine Zeitreise beginnen. Erinnert wird an den Bau der Straßenbahn in der Stadt.

Die letzte Erlebnisfahrt ist am 29. September, 19 Uhr, geplant. Am Hauptbahnhof steht dann der einstige Berliner Stadtbus für eine „Sternstunden-Fahrt“ bereit. „Wir hoffen auf einen klaren Himmel, denn wir wollen viel zeigen“, sagt Edelmann und versichert eins: Der Fahrpreis für die Themen- und Erlebnisfahrten bleibt konstant.

››Erwachsene zahlen 9,50 Euro, Kinder bis 16 Jahre 7,50 Euro. Anmeldungen über Telefon: 0341/68693684. (mz)