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Angebot für Schüler Besondere Arbeitsgemeinschaft an Grundschule Kühnau - „DJ Gockel“ lehrt das Auflegen von Musik

An der Grundschule Kühnau erfährt der interessierte Nachwuchs von Kevin Goldhahn alias „DJ Gockel“, wie man DJ wird und was man dafür können muss. Die Kinder stehen vor ihrern ersten Auftritten.

Von Danny Gitter Aktualisiert: 04.03.2024, 16:37

Dessau/MZ. - Mit richtig großem Gepäck schaut Kevin Goldhahn jeden Donnerstag ab 16.45 Uhr für rund eineinhalb Stunden in diesem Schuljahr in der Grundschule „Hugo Junkers“ in Kleinkühnau vorbei. Zusammen mit dem Kultur- und Heimatverein Kleinkühnau hat der Großkühnauer die Arbeitsgemeinschaft „DJ Kids“ ins Leben gerufen. Dort können die Kühnauer Grundschüler erfahren, was die Arbeit eines DJs ausmacht und lernen, wie sie selbst ein Publikum musikalisch unterhalten können.

Kevin Goldhahn alias „DJ Gockel“ hat mit dem Auflegen bei Familienfeiern angefangen

Das Mischpult, Laptop, Lautsprecherbox und Mikrofon sind schnell aufgebaut. Der 33-Jährige hat darin Routine. „Seit ich 18 bin, mache ich Musik. Erst war es ein bisschen Auflegen bei Familienfeiern, später kamen noch Geburtstage und Hochzeiten hinzu“, erzählt Goldhahn, der sich auch „DJ Gockel“ nennt. Schon sein Bruder bekam den Spitznamen verpasst, der wahrscheinlich aus dem Familiennamen abgeleitet wird. Und als Künstlername verschafft „Gockel“ auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Ambitionen als „DJ Gockel“ in der Szene groß durchzustarten, auf Festivals und in den Charts eine große Nummer zu werden, mit Robin Schulz, David Guetta und Paul van Dyk auf Du und Du zu sein, das hat ihn nie interessiert. „Ich mache das rein aus Spaß an der Freude“, sagt Goldhahn.

Der hauptsächliche Broterwerb für den gelernten Heilerziehungspfleger ist ein Job in einer Werkstatt für behinderte Menschen. In seiner Freizeit schlüpft er dann, wenn er gefragt wird, in die Rolle des DJ Gockel auf Geburtstagsfeiern, bei Hochzeiten und bei Veranstaltungen, wie den Osterfeuern in Groß- und Kleinkühnau oder wie letztes Jahr auch beim Flugplatzfest zu Pfingsten.

Die Idee, dem Nachwuchs die Arbeit eines DJ nahezubringen, trägt Kevin Goldhahn schon länger mit sich herum

Die Idee, dem Nachwuchs die Grundlagen seines künstlerischen Handwerks nahezubringen, trägt Goldhahn schon länger mit sich herum. Schon in der Vergangenheit gab es einen Versuch, der aber irgendwann versandete. Seit diesem Schuljahr zieht er es durch, weil der Kleinkühnauer Kultur- und Heimatverein ihn unterstützt, über die Grundschule Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, in der Schule und im Ort Werbung für die Arbeitsgemeinschaft macht und dem DJ-Nachwuchs in Aussicht stellt mit Goldhahn zusammen unter anderem bei den Osterfeuern in Groß- und Kleinkühnau und beim Flugplatzfest aufzutreten und sich dort zu präsentieren.

Das erste Mal mit zwei DJ-Kids wird Goldhahn zum traditionellen Empfang zum internationalen Frauentag am 8. März, um 15.30 Uhr im Kleinkühnauer Kreativzentrum auftreten. Hugo und Jonas, beide neun Jahre alt, beide Drittklässler der Grundschule „Hugo Junkers“ werden Goldhahn begleiten und den Frauen vor Ort ihren ersten eigenen Schlagermix präsentieren. Die Titel werden natürlich noch nicht verraten. Im Vorfeld sind die beiden Drittklässler aber schon fleißig am Üben, alles richtig zusammenzustellen und fließende Übergänge zu schaffen, wie echte DJs eben.

Gelernt wird in Kühnau immer etwas, etwa das freie Sprechen vor dem Mikrofon, wie man Musik mixt und wie man das Publikum bei Laune hält

Die beiden sind von Anfang an regelmäßig dabei. Ansonsten ist die Fluktuation bei den Kindern der Arbeitsgemeinschaft recht hoch. Es gibt Donnerstagnachmittage, da schaut Goldhahn in recht viele vertraute Gesichter, an anderen Tagen gibt es einige neue Kinder. „Manchmal kann man da weitermachen, wo man die vergangene Woche aufgehört hat. Manchmal fängt man aber auch bei Null an“, erzählt Goldhahn. An guten Tagen sind über ein Dutzend dabei, an anderen entsprechend weniger. Gelernt wird immer etwas, etwa das freie Sprechen vor dem Mikrofon, wie man Musik mixt und das Publikum bei Laune hält.

„Schließlich spielt man nicht seine eigene Lieblingsmusik, sondern versucht, den Geschmack des Publikums zu treffen“, gibt Goldhahn den Kindern mit auf den Weg. Der Punkrock-Fan legt selten seine eigene Lieblingsmucke auf, sondern begeistert das Publikum, ob jung und alt, bei Partys und Feiern eher mit Popklassikern und Schlager. Das wollen auch Hugo und Jonas bald können. „Irgendwann mal selbst für Familie und Freunde aufzulegen, finde ich gut“, so Jonas.