Erster Anlauf abgeschmettert Bekommt Germania Roßlau ehemaliges Fitnessstudio? Kauf durch die Stadt soll nicht mehr hinter verschlossenen Türen besprochen werden
Germania Roßlau platzt seit langem aus allen Nähten. Der Ortschaftsrat hatte bereits den Vorschlag eingebracht, dass die Stadt das leer und zum Verkauf stehende Fitnessstudio Top Fit erwirbt. Das war abgeschmettert worden. Nun gibt es den nächsten Anlauf durch die Freie Fraktion. Wie die Chancen stehen und was jetzt erreicht wurde.

Rosslau/MZ. - Kann der SV Germania Roßlau bald das ehemalige Fitnessstudio von Top Fit in der Roßlauer Galgenbreite nutzen? Die Frage treibt Hans-Peter Dreibrodt um, den Fraktionschef der Freien Fraktion.
Der Elbesportpark Roßlau, genutzt vom mit Abstand größten Roßlauer Sportverein SV Germania 08, platzt schon länger aus allen Nähten. Nutzbare Hallenkapazitäten, die besonders in der dunklen und kalten Jahreszeit benötigt werden, sind in Roßlau begrenzt, unzureichend und überbelegt. Besonders für den Nachwuchs, der viel Zulauf hat, brauche man bessere Möglichkeiten.
Weshalb das Thema den Roßlauer Ortschaftsrat schon lange beschäftigt. Und eine Lösung läge nahe: das ehemalige Sportstudio Top Fit in der Galgenbreite steht seit Corona leer und seit längerem zum Verkauf. Weshalb der Ortschaftsrat im vergangenen Frühjahr beschloss, der Stadtrat möge den Oberbürgermeister beauftragen, das Fitnessstudio zu erwerben, dem benachbarten Elbe-Sportpark Roßlau hinzufügen und so dessen Kapazitäten erweitern.
Doch der Vorstoß des Ortschaftsrates führte nicht zum Ziel. Die Verwaltung lehnte den Verkauf ab, was wiederum beim Ortschaftsrat Roßlau auf Ablehnung stieß. Nun also kommt der zweite Vorstoß.
Hans-Peter Dreibrodt sagt: Das Thema gehört in die Öffentlichkeit
Dreibrodt ärgert dabei, dass der Beschluss hinter verschlossenen Türen in den nichtöffentlichen Sitzungsteilen behandelt werden soll. Zwar handele es sich um eine Grundstücksangelegenheit, die normalerweise nicht öffentlich beraten werden würde, doch für ihn gehört das Thema in die Öffentlichkeit. Geht es doch bei der Erweiterung um eine wetterunabhängige Trainingsstätte, die allen, und besonders Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden könnte.
Die Stadt lehnt das ab. Sie schlägt vor, das Germania das Objekt selbst erwerben oder einen Pachtvertrag abschließen könnte.
Stadt hat keine Mittel für den Erwerb 2024 eingeplant
„Im Haushalt 2024 sind keine Mittel für den Erwerb des Fitness-Centers eingeplant. Der Antrag nennt keine Deckungsquelle. Der Ankauf ist nicht notwendig und widerspricht dem Haushaltsgrundsatz von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit“, heißt es in der Begründung. Außerdem verweist die Verwaltung darauf, dass der Sachverhalt innerhalb eines halben Jahres bereits zum zweiten Mal behandelt werde.
Was Dreibrodt aber bei seiner Intervention bei Oberbürgermeister Robert Reck nun erreicht hat: über die Angelegenheit wird jetzt im öffentlichen Teil der Ausschusssitzungen beraten.
Beschluss im Stadtrat könnte am 15. Mai gefällt werden
„Da ein zusätzlicher Hauptausschuss am 24. April stattfindet und der Finanzausschuss vom 4. Juni voraussichtlich auf den 14. Mai vorgezogen wird, steht der finalen Befassung in der Stadtratssitzung am 15. Mai nichts im Wege“, erklärt er zuversichtlich. Der Kulturausschuss werde am 23. April als erster öffentlich beraten.