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Weg frei für Eisbahn Beim Dessauer Weihnachtsmarkt gibt es 2021 erstmals Kufenspaß auf echtem Eis

Die Stadt lässt sich das Winter-Wunderland einiges kosten.

Von Heidi Thiemann Aktualisiert: 29.10.2021, 13:01
Zum Weihnachtsmarkt 2019 hatte erstmals eine Kunsteisbahn auf den Weihnachtsmarkt gelockt.
Zum Weihnachtsmarkt 2019 hatte erstmals eine Kunsteisbahn auf den Weihnachtsmarkt gelockt. Foto: Thomas Ruttke

Dessau/MZ - Dem eiskalten Spaß auf Kufen soll auf dem Dessauer Weihnachtsmarkt nichts mehr im Wege stehen. Der Ausschuss für Kultur und Sport hat den Weg frei gemacht für einen Zuschuss über 75.000 Euro zur Anmietung der Eisbahn durch den Weihnachtsmarktausrichter Dirk Merkel. Der Zuschuss der Stadt deckt Dreiviertel der Kosten ab, die von Merkels Firma, der Grill und Imbiss Merkel GmbH, geschultert werden müssen.

Vor der Bibliothek auf dem Marktplatz soll vom 22. November bis 22. Dezember die 480 Quadratmeter große Eisbahn die Besucher anziehen. Überlegt wurde, die Bahn auf dem Lily-Herking-Platz oder vor dem Bauhaus Museum aufzubauen. Doch sowohl Stadt als auch Betreiber Dirk Merkel favorisierten den Platz vorm Rathaus. „Dann ist die Eisbahn mitten im Weihnachtsmarkt und dessen Geschehen“, sieht auch Ralf Schönemann, Vorsitzender des Kulturausschusses, hierin den Vorteil.

Besucher wünschten sich echtes Eis statt Plastikbahn

Diesmal aber wird die Eisbahn eine echte sein, sagt Oberbürgermeister Robert Reck. Zur Premiere vor zwei Jahren war die Bahn für die Kufenläufer aus Kunststoff. Zwar war auch sie ein Magnet. „Die Besucher wünschten sich aber eine echte Eisbahn“, so Reck. Zudem war festgestellt worden, dass die Kunstbahn abrieb. Der Anteil an Mikroplastik habe sich zwar im Rahmen gehalten, war aber höher als prognostiziert.

Im Raum stand auch, die Bahn zu kaufen, statt zu mieten. Die Entscheidung wurde aber erst einmal aufgeschoben: „Wir wollen jetzt Erfahrungen sammeln und können dann beide Bahnen vergleichen“, so Reck.

Froh, dass Stadtverwaltung und Politik nun die Weichen für die Eisbahn gestellt haben, ist Weihnachtsmarktbetreiber Merkel. Er hatte bei der Firma Colors Production in Belgien die Anfrage für Dessau gestellt. Die Firma, die laut Merkel 140 Eisbahnen in Europa vermietet, ist auch Erbauer olympischer Eisbahnen. Fünf Tage brauchen die Belgier nach eigenen Angaben für den Aufbau der Fläche. Für deren Betrieb soll dann ausschließlich grüner Strom - also aus erneuerbaren Energien - verwendet werden.

Der Kufenspaß wird dann aber etwas teurer als im Winter 2019, blickt Merkel voraus. Voraussichtlich um 50 Cent. Bei der Premiere hatte das einstündige Eisvergnügen 3,50 Euro für Erwachsene und 2,50 für Kinder gekostet.

Wegen Pandemie: Diesmal ohne Bühne und Kulturprogramm

Dass der Weihnachtsmarkt wie geplant stattfinden kann, davon geht der Weihnachtsmarktbetreiber aus. Das Hygienekonzept ist ausgearbeitet, die Buden werden weiter auseinander stehen, auf eine Bühne und Kulturprogramm wird verzichtet, „um Menschenansammlungen zu vermeiden“.

Sollte die Politik aufgrund steigender Inzidenzzahlen allerdings Zugangsbeschränkungen für Adventsmärkte festlegen, dann ist Dirk Merkel raus. „Baulich und kostenmäßig wäre das nicht darstellbar, denn wir müssten den Markt großräumig absperren.“

Land plant keine Einschränkung bei Veranstaltung im Freien

Diese Sorge aber scheint unbegründet. „Wir planen keine Einschränkungen im Außenbereich“, sagte Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne am Mittwoch auf MZ-Nachfrage, als sie für einen Termin in der Doppelstadt war. „Weihnachtsmärkte können stattfinden“ - mit entsprechend Abstand und Masken an den Stellen, an denen es eng wird.

Stadt macht insgesamt 200.000 Euro locker

Dieses Signal dürfte auch bei der Stadt gut ankommen. Die unterstützt nicht nur die Eisbahn mit 75.000 Euro, damit der Weihnachtsmarkt aus der gesamten Region Gäste anzieht, sondern macht insgesamt 200.000 Euro locker. „Wir wollen die Innenstadt attraktiver machen“, erklärt OB Reck. „Die 200.000 Euro sind aber keine Selbstverständlichkeit“, machte er klar.

Nicht nur die Zerbster Straße wird in der Weihnachtszeit mit Hilfe des Geldes großflächig zum Leuchten gebracht. Neben der Kavalierstraße sollen auch Ratsgasse und Johannisstraße mehr als bisher eingebunden werden in das Konzept.