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Beatclub in Dessau Beatclub in Dessau: Geburtstag wird zur Spendenparty

Von Oliver Schröter 25.03.2015, 19:49
Dieses Jahr feiern die drei Freunde Steffen Mohs, Sven Emmerich und Christian Focke (v. li.) ihre Geburtstage im Beatclub nicht nur zum Spaß.
Dieses Jahr feiern die drei Freunde Steffen Mohs, Sven Emmerich und Christian Focke (v. li.) ihre Geburtstage im Beatclub nicht nur zum Spaß. privat Lizenz

Dessau - Die drohende Schließung des Beatclubs in der Roßlauer Allee in Dessau hat in den vergangenen Wochen eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Verschiedene Institutionen und Unternehmen sind dem Spendenaufruf der Kurt-Weill-Gesellschaft und der Wirtschaftsjunioren bereits gefolgt, darunter die Stadtsparkasse Dessau. Doch vor allem die private Initiative ehemaliger und aktueller Besucher spiegelt das Interesse am Erhalt der Einrichtung wider.

„Grand Birthday Night“

„Der Beatclub ist gerade für junges, alternatives Publikum eine wichtige Anlaufstelle, er steht als Meilenstein für Livemusik und unkonventionelle Veranstaltungen“, sagt der Dessauer Sven Emmerich, der kurzerhand die gemeinsame Geburtstagsparty mit zwei Freunden im Beatclub zur Spendenparty umgewidmet hat. Am Samstag laden die drei ab 22 Uhr zur öffentlichen „Grand Birthday Night“ ein und wollen alle Einnahmen in die Rettung des Clubs investieren, der sie nachhaltig geprägt habe: „Steffen, Christian und ich haben zu unserer Blütezeit keine Veranstaltung ausgelassen“, so Emmerich, „Alte Brauerei, Kreuzer, Move Club, Scream, jeder hatte seinen eigenen Charme, doch der Beatclub besticht uns immer wieder mit außergewöhnlicher Livemusik und mit sehr speziellen Deko-Ideen.“ 150 bis 200 Gäste erwarten die Freunde zu ihrer Party. „Wir freuen uns aber, wenn es noch ein paar mehr werden.“ Die zu feiernden 26. und 27. Geburtstage geben dann auch die Richtung für den Abend vor und führen die Gäste zurück in die 80er Jahre. Zumindest in Deko und Dresscode sollen die sich wiederfinden, musikalisch im erträglichen Rahmen, unterbrochen von spontanen Wunschsongs der Geburtstagskinder.

„Die Höhe des Eintritts“, so Emmerich, sei jedem Gast selber überlassen, „wir wissen aber, dass der Club unseren Freunden und allen Gästen, die am Samstag kommen werden, in den vergangenen Jahren viel geboten hat. Wir denken, dass jetzt alle gerne dazu bereit sind, etwas zurückzugeben.“ 1 000 bis 1 500 Euro wollen die drei Freunde einnehmen und dem „Förderverein Junger Musiker“ überreichen, damit der Beatclub gerade in Zeiten des demografischen Wandels in der Region und damit einhergehender Einsparungen und Schließungen im Kulturbereich, auch kommenden Generationen eine inspirierende Plattform bietet.

Einzigartigkeit des Beatclubs

Am anderen Ende der Stadt, im gerade eröffneten Club „Alte Brauerei“ sorgt sich aktuell sogar die potenzielle Konkurrenz um die Zukunft des Beatclubs. Geschäftsführer Frank Tiedens sieht die Einzigartigkeit und die Bedeutung der Einrichtung für die Stadt und sammelt deshalb Spenden bei seinen Besuchern für den Erhalt. (mz)