BC Anhalt besiegt den USC Magdeburg BC Anhalt besiegt den USC Magdeburg : Eine Hand an der Meisterschale

Magdeburg - Es gibt Siege, da wird hinterher einfach nur gejubelt. Abgeklatscht, gelächelt, entspannt in die Kabine geschlurft. Und dann gibt es Erfolge wie den, dem die Basketballer des BC Anhalt am Sonntag in der Sporthalle des Magdeburger Hegel-Gymnasiums feierten: Der 76:68-Auswärtssieg beim USC Magdeburg im ersten Finalspiel um die Basketball-Landesmeisterschaft ließ vor allem eins zurück: Eine prallvolle Halle voller erstaunter Gesichter. „Wir haben immer an unsere Chance geglaubt“, meinte BCA-Teamchef André Bimek, „dass wir es dann tatsächlich geschafft haben, haut mich jedoch trotzdem um.“
Ein langsamer Start
Mit dem überraschenden Sieg gingen die Dessauer Korbjäger in der Finalserie mit 1:0 in Führung und haben nun die Chance, am Sonntag (16 Uhr, Philanthropinum) in eigener Halle die Meisterschaft einzufahren. Gelingt das nicht, müsste erneut eine Woche später ein alles entscheidendes drittes Spiel in Magdeburg die Entscheidung bringen. Zwei Matchbälle also für den BC Anhalt.
Die mit Spannung erwartete Teilnahme des männlichen U16-Nachwuchses bei den Ostdeutschen Meisterschaften entwickelte sich zu einer Gratwanderung.
Die durch Krankheiten und Verletzungen stark dezimierte Mannschaft konnte nur mit der Minimalanzahl von fünf Spielern nach Brandenburg reisen und schlug sich dort trotz zweier Niederlagegen gegen Gastgeber Fürstenwalde und Basketball Berlin Süd trotzdem gut.
Die U12 Rookies unterlagen daheim den Bodfeld Baskets Oberharz 39:61, die U14 zog beim USC Halle mit 49:68 den Kürzeren. Die U18 gewann bei den BSW Sixers 64:45.
Danach sah es aber zu Beginn des Spiels überhaupt nicht aus. Von zwei in Bestbesetzung angetreten Teams war der USC zunächst das eindeutig Bestimmende. Der BC Anhalt hatte in der Verteidigung große Probleme und fand in der Offensive keinen Rhythmus. Schnell wuchs der Rückstand erst auf acht Zähler an (13:21/9.), später dann sogar auf 22:34 (16.). Eine starke Phase zum Ende des zweiten Viertels mit einem 12:2-Lauf ließ das Halbzeitergebnis (34:36) dann aber doch noch besser aussehen.
Die Pause tat dem BC Anhalt gut: Wie verwandelt kam das Team aus der Kabine, verteidigte viel intensiver. Magdeburg fand minutenlang kein Mittel mehr gegenzuhalten, konnte den Dessauer Offensivdrang um den Dreierschützen Daniel Lindner und den entfesselt aufspielenden Stefan Ahrens (21 Punkte) nicht stoppen. Der BCA lag auf einmal 52:42 (27.) in Führung, schaffte es aber nicht, diesen Vorsprung auszubauen.
Der zweite Schritt folgt zugleich
Der USC schlug zurück, hatte die Partie fünf Minuten vor dem Ende wieder ausgeglichen, das Spiel wogte hin und her und hielt keinen mehr auf den Sitzen. Es war Zeit für einen Routinier: Martin Weidigs Dreipunktwurf knapp zwei Minuten vor dem Ende zum 66:60 und seine Übersicht auf dem Feld sorgten für die Entscheidung gegen einen USC Magdeburg, der ausgerechnet im ersten Finalspiel nicht seinen besten Tag erwischt hatte. „Jeder hatte heute seinen Anteil an diesem Sieg“, meinte Spielertrainer Mario Friedrich, „wir haben nie aufgegeben und uns deshalb diesen Sieg auch verdient.“ Die Meisterschaft aber ist damit noch nicht gewonnen. Der BC Anhalt hat den ersten Schritt dazu gemacht. Für den ganz großen Triumph muss der zweite folgen. (mz)