Bauhaus-Museum Bauhaus-Museum: Zwei Sieger bei Architekturwettbewerb

Dessau-Rosslau - Die Entscheidung ist gefallen. Es gibt zwei Erstplatzierungen beim Architekturwettbewerb für das Bauhaus-Museum Dessau: das Büro Gonzalez Hinz Zabala mit dem Landschaftsarchitekt Roser Vives de Delás aus Barcelona (Spanien) sowie das Büro Young & Ayata mit dem Landschaftsarchitekt Misako Murata aus New York (USA). Welcher Entwurf am Ende tatsächlich in die Realität umgesetzt wird, wurde auch auf Nachfrage bei der Stiftung Bauhaus Dessau nicht gesagt. Details zu den prämierten Entwürfen sowie Bildmaterial veröffentlich die Stiftung erst am Montag in einer Pressekonferenz.
Der Wettbewerb habe gezeigt, dass eine Umbruchphase begonnen hat. „Die Typologie der Museumsarchitektur ist nicht mehr eindeutig gesetzt. Das Vertikale ist vorbei, ein neues Thema ist Flexibilität. Aber die neue Entwicklung hat noch keine klare Richtung. Die zwei Erstplatzierungen sind sehr gegensätzlich. Das ist eine Chance jetzt international in der Öffentlichkeit und mit Fachleuten eine Diskussion zu beginnen. Der Anfang für das Neue zu sein, dafür sind Dessau und das Bauhaus ideal. Das ist spannend“, so Chris Dercon, Direktor der Tate Modern in London und einer der Sachpreisrichter.
Claudia Perren, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau und Bauherrin, fühlt sich bestätigt, dass die Entscheidung für den offenen Wettbewerb die richtige war. „Wir haben uns bewusst für die offene, anonyme Ausschreibung entschieden, um neuen Büros und internationalen Architekten eine echte Chance zu geben. Sie haben ihre Chance genutzt. Erstplatzierungen aus New York und Barcelona, und auch die weiteren Prämierungen alle international. Das ist ein erstklassiger Wettbewerb.“
Die zwei Erstplatzierungen sind für Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt zwar konkurrierend, aber er sieht es auch als Chance: „Das Preisgericht hat in einem hochspannenden Prozess zwei erste Preise vergeben. Mit beiden Entwürfen können wir in Sachsen-Anhalt Maßstäbe in der Interpretation der Moderne im 21. Jahrhundert setzen. Das ist ein wichtiger Tag für die Stiftung Bauhaus und das Land Sachsen-Anhalt. Damit sind wir auf dem Weg zum Bauhausjubiläum und darüber hinaus einen großen Schritt vorangekommen.“
„Es war ein großer und wichtiger Tag für Dessau-Roßlau.“ Für Peter Kuras, Oberbürgermeister der Stadt ist die Aufmerksamkeit des Wettbewerbs selbst schon ein hoher Wert. „Es tut uns gut, in so einer Runde wie diesem international besetzten Preisgericht, zu sehen und zu verstehen, wo das Potenzial von Dessau liegt. Zwei Erstplatzierungen werden jetzt eine internationale Fachdebatte auslösen, die wir mit großer Neugierde verfolgen werden.“
Auf den dritten Platz hat es das Büro Berrel Berrel Kräutler AG mit der ASP Landschaftsarchitekten AG aus Zürich (Schweiz) geschafft. Der vierte Platz geht an das Ja Architecture Studio in Toronto (Kanada). Drei Ankäufe wurden an die folgenden Büros vergeben: Raummanufaktur (Darmstadt), Nussmüller Architekten ZT GmbH (Graz/Österreich) und Steiner, Weißenberger Architekten (Berlin). (mz)