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Bauarbeiten an der Alten Landebahn  Bauarbeiten an der Alten Landebahn : Schimmel im Gebäude des THW ist beseitigt

Von Annette Gens 02.10.2017, 09:00
Das THW an der alten Landebahn. Die Fassade ist fast fertiggestellt.
Das THW an der alten Landebahn. Die Fassade ist fast fertiggestellt. Lutz Sebastian

Dessau - Überall, wo man hinschaut ist staub, den die Handwerker hinterlassen. „Wir haben uns mit der Situation arrangiert“, weiß Daniel Freyer Gottschalk. Doch nach einem halben Jahr Bauzeit leide die Moral der Truppe.

Weshalb der erste Mann im Dessauer Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) jetzt froh ist, dass die Bauarbeiten am Objekt Alte Landebahn 6 zu Ende gehen. In einem Monat sind die Handwerker aus dem Haus - dann stehen nur noch wenige Restarbeiten an.

Bund investiert 400.000 Euro

Der Bund investiert in den Stammsitz des Technischen Hilfswerks Dessau über 400.000 Euro. Viele Jahre hatte der Ortsverband um die Schimmel-Sanierung im Gebäude gekämpft. Doch die Baukosten lagen über dem geschätzten Wert des Gebäudes. Beim Bund in Berlin wollte man deshalb zunächst nach einem alternativen Standort suchen. Dass das THW weiter an der Alten Landesbahn bleiben kann, hat mit der strategischen Lage des Grundstücks unmittelbar an der Schnittstelle zwischen Alten, Kühnau und Ziebigk/Siedlung zu tun, die sich bei Hochwasserkatastrophen bezahlt gemacht hat. Viele füllten dort schon 2002 die Sandsäcke zur Stabilisierung der Dessauer Deiche.

Strategisch günstig

2016 gab der Bund für das Sanierungsvorhaben grünes Licht, noch im selben Jahr wurde das Haus trockengelegt. Der größte Batzen der Investition wurde seit März 2017 benötigt. Das THW-Gebäude, das einst als Lackiererei der Dessauer Junkerswerke gebaut wurde und später zu einer militärischen Einrichtung gehörte, erhielt nicht nur neue Fenster, auch die Außenfassade wurde gedämmt. Das Dach wurde mit einem größeren Überstand neu aufgebaut. Wichtig war jedoch, dass mit den Bauarbeiten auch Baufehler ausgemerzt wurden, die „unter unserer Regie entstanden sind“, sagt der THW-Ortsverbandsvorsitzende.

Um Heizkosten zu sparen, wurden vor Jahren unter anderem die Decken im Sozialtrakt abgehängt. Weil der Trakt aber nicht jeden Tag genutzt und belüftet wurde, bildeten sich oberhalb der Hängekonstruktionen Schimmel. In den Fluren wurden diese Konstruktionen völlig entfernt, in den Arbeitsräumen sollen Luftgitter dafür sorgen, dass der Schimmel nicht zurückkehrt. Und im gesamten Trakt wurde außerdem eine Zwangsbelüftung eingebaut.

Flure sind neu gespachtelt

Wer jetzt über die Baustelle läuft, ahnt im Sozialtrakt, dass die Handwerker bald ausziehen können. Die Flure sind neu gespachtelt, nachdem verschiedene Farbschichten entfernt wurden. In den Schulungsräumen müssen die Fensterlaibungen noch verkleidet werden. Dann sind Malerarbeiten fällig. Und am Ende steht eine Grundreinigung an.

Die Baugerüste sind vor wenigen Tagen gefallen . Damit ist der Blick auf die neu gestaltete Fassade frei. Doch in den Schulungsräumen des THW sind die Schreibtische und Stühle noch mit Folien abgedeckt und die Schranktüren verklebt, damit der Baustaub die darin gelagerten Materialien nicht erreichen kann. Das THW behilft sich seit einem halben Jahr mit einem Provisorium in der Garage. Bierzeltgarnituren für Zusammenkünfte müssen reichen.

Mehrfach im Einsatz

„Einsatzfähig waren wir über die gesamte Bauzeit“, so Freyer-Gottschalk. So zum Beispiel in Wittenberg zu Absicherungsmaßnahmen.“ Schwere Technik wurde benötigt, als vor wenigen Wochen im Chemiepark eine Entsorgungshalle brannte. Oder in Halle, als ein Recyclinglager in Flammen stand. Und mehrfach pro Jahr helfen die Dessauer in Berlin der Feuerwehr, die Wochenenddienste abzusichern und um sich fit zu halten. Diese Einsätze betreffen defekte Fahrstühle und auch Tierrettung. (mz)