Auszeichnung: Auszeichnung: Verdienstkreuz für «Wetter-Erich»

Serno/MZ. - "In Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen Verdienste verleihe ich Herrn Erich Ziemer, Revierförster i. R., Serno, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Berlin, 16. Februar 2002. Der Bundespräsident."

Stolz hält Erich Ziemer seine gerade verliehene Urkunde mit der Unterschrift des Bundespräsidenten in den Händen. Am Revers seiner Lodenjacke glänzt golden das Verdienstkreuz am Bande für 50 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit für die Niederlassung des deutschen Wetterdienstes in Leipzig. Der ehemalige Oberförster betreibt seit dem 15. Juni 1950 in Serno eine Niederschlagsstation, deren Ergebnisse er einmal im Monat zur Regionalen Messnetzgruppe Leipzig schickt.

"Das ist die höchste Auszeichnung die man bekommen kann", sagt der ehemalige Oberförster, dem die Niederschlagsmessung und meteorologischen Beobachtungen längst zum Hobby geworden sind, mit leuchtenden Augen.

Dem Bundespräsidenten vorgeschlagen hat ihn der Deutsche Wetterdienst, der so die langjährigen ehrenamtlichen Dienste und die sehr guten Arbeitsergebnisse Ziemers würdigen wollte.

"Das ist schon etwas", konstatierte auch Roland Bear, von der Regionalen Messnetzgruppe in Leipzig, der dem Sernoer das Bundesverdienstkreuz am Bande am Montag überreichte. Für die Leipziger Niederlassung, der die Zuständigkeit für die regionalen Messstationen in Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen obliegt, ist Erich Ziemer nicht der erste mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande Geehrte, dennoch "laufen die Bundesverdienstkreuzträger nicht in Massen rum", wie Bear betont.

Aber die hohe Auszeichnung ist für Erich Ziemer kein Grund, sich zur Ruhe zu setzten. Pünktlich wird er auch am Dienstag Morgen um halb acht in seinem Garten die Niederschlagsmenge der vergangenen 24 Stunden messen und die Ergebnisse in seine Listen eintragen. "Solange ich gesund bin, werde ich mein Hobby nicht vernachlässigen", so Ziemer lächelnd.