Auf in die Parkstadt Auf in die Parkstadt: Dessau-Wörlitzer Eisenbahn startet am 23. März in die neue Saison

Dessau-Roßlau - Der Doppelstockzug Louise der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn ist momentan noch in Einzelteilen zerlegt und befindet sich in der Werkstatt. In wenigen Tagen geht er zum ersten Mal in dieser Saison auf große Fahrt. Torsten Ceglarek, Geschäftsführer der Dessau-Wörlitzer Eisenbahngesellschaft (DWE) ist sich ganz sicher: „Zum Frühlingserwachen in Wörlitz werden wir die Saison für die Eisenbahn starten.“
Der nach der Fürstin Louise benannte Schienenbus wird zum Saisonauftakt die Besucher ab 23. März in die Parkstadt bringen. Auch Louises Pendant, Fürst Franz, soll wieder flott gemacht werden. Der Doppelstockbus wurde 2017 wegen eines defekten Hydrauliksystems ausgemustert. Lange hat man sich um Ersatzteile bemüht - und gefunden.
„Wir wollen unser möglichstes tun, um Schienenersatzverkehr auf der Strecke zwischen Dessau und Wörlitz zu vermeiden. Wir wissen, die Touristen wollen die Eisenbahn und keinen Bus“, begründete Ceglarek, dass ein zweites Fahrzeug auf die Strecke muss.
Am 23. März wird der Schaffner zum ersten Mal das Signal für die Ausfahrt nach Wörlitz geben
Um 9.05 Uhr am 23. März wird der Schaffner am Gleis Eins des Dessauer Hauptbahnhofs zum ersten Mal das Signal für die Ausfahrt nach Wörlitz geben. Von diesem Tag an bis einschließlich 3. November wird die Eisenbahn sechsmal pro Tag an sieben Wochentagen im Zwei-Stundentakt ab Hauptbahnhof in die Parkstatt rollen. Die Fahrt dauert 40 Minuten. Stopps sind unter anderem im Biosphärenreservat und in Oranienbaum.
An den Wochentagen wird die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn bereits um 8.05 Uhr ab Hauptbahnhof in die Parkstadt fahren. Dies erfolgt auf Wunsch vieler Schulen, sagte Ceglarek. Schulklassen wollen ihre Wandertage im Gartenreich verbringen. Die ursprünglichen Abfahrfahrtszeiten aber lagen dafür zu spät. Fortgeführt wird übrigens auch der Takt, der mit dem der Deutschen Bahn übereinstimmt.
Der neue Fahrplan verbessert die Umstiegsmöglichkeiten zur Deutschen Bahn. So orientieren sich die Ankunfts- und Abfahrtzeiten am System des Hauptbahnhofs Dessau, wo die Züge jeweils kurz vor und nach der vollen Stunde an- und abfahren.
„Wir haben nur ein klein wenig die Rabatte bei Gruppenfahrten verändert“
Zum Fahrplan gibt es auch wieder attraktive Kombipakete, die in Kooperation mit der Tourismusgesellschaft Wörlitz-Oranienbaum und weiteren Partnern angeboten werden. Wer beispielsweise eine Hin- und Rückfahrt mit der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn mit einer Stadtführung in Oranienbaum (sonntags 10 bis 11 Uhr; 12 Euro) oder einer Parkführung in Wörlitz (täglich 13 bis 15 Uhr; 15 Euro) kombiniert, kann damit deutlich sparen. Weitere Vorteile bietet die WelterbeCard, außerdem gibt es Rabatte für Inhaber der Stadtwerkecard und ADAC-Mitglieder.
Die Preise für eine Einzelfahrt sind so geblieben wie im vergangenen Jahr. Fünf Euro kostet das Ticket nach oder ab Wörlitz. Bei elf Euro bleibt es, sollten ein Erwachsener und ein Kind eine Familientageskarte erwerben wollen. Wie immer können Fahrräder im Zug kostenfrei mitgenommen werden.
„Wir haben nur ein klein wenig die Rabatte bei Gruppenfahrten verändert“, erinnert der Geschäftsführer an den Fakt, dass die Eisenbahn wirtschaftlich bleiben muss. Deswegen erhalten Gruppen ab zehn Personen statt 20 in diesem Jahr noch zehn Prozent Rabatt.
Wird es ein Rekordjahr für die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn?
Ob die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn in diesem Jahr einen Besucherrekord aufstellen kann, hängt auch vom Wetter ab. 2018, so sagt Ceglarek, „haben wir die 20.000er Marke nicht geschafft“. Lediglich 15.000 Gäste fuhren mit der Eisenbahn.
Den Hauptgrund für den Rückgang der Fahrgäste sieht die DWE in der Hitzeperiode im Sommer 2018. Viele hatten an den heißen Tagen weniger Lust auf einen Besuch im Wörlitzer Park. Auch die Dessau-Wörlitzer Kulturstiftung merkte den heißen Sommer in ihrer Anlage. (mz)
Die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn wird im Herbst 125 Jahre alt. Am 22. September wurde die Bahnstrecke eröffnet. Gefeiert wird der Bahn-Geburtstag allerdings in kleinerem Rahmen - mit Blick auf das Bauhaus-Jubiläum, das in diesem Jahr im Mittelpunkt stehen soll.
Auch 2019 werden auf der Strecke zwei Sonderfahrten mit der Gästeführerin Ines Gerds angeboten. Am 12. Mai fährt die Bahn als „Muttertags-Express“ durch das frühlingshafte Gartenreich und entdeckt in der Vorweihnachtszeit am 8. Dezember als „Nikolaus-Express“ märchenhafte Überraschungen. Die Teilnehmerzahl für die geführten Sondertouren ist auf 50 Personen pro Termin begrenzt.
Zusätzlich und außerhalb ihrer Saison verkehrt die kleine Touristenbahn wieder vom 29. November bis zum 1. Dezember. Dann bringt sie Besucher zum Wörlitzer Adventsmarkt.