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Anwohner erleichtert Anwohner erleichtert: Edeka-Markt eröffnet - Dessau Nord hat wieder einen Nahversorger

Von Oliver Müller-Lorey 04.12.2020, 08:36
Die Anwohner rund um die Goethestraße haben jetzt wieder einen Supermarkt vor der Tür.
Die Anwohner rund um die Goethestraße haben jetzt wieder einen Supermarkt vor der Tür. Thomas Ruttke

Dessau-Rosslau - „Und niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat“, kündet ein Zitat Johann Wolfgang von Goethes über der Tiefkühlabteilung im neuen Edeka-Markt in Dessau-Nord. Dass die Architekten ausgerechnet diese und andere Weisheiten des großen Dichters für die Innengestaltung des Supermarktes wählten, ist kein Wunder. Der befindet sich nämlich in der Goethestraße.

Doch das Zitat passt noch aus einem anderen Grund. In den vergangenen Monaten geriet der eine oder andere Bewohner des Viertels an besagte Grenzen der eigenen Kraft, wenn er mit Einkäufen schwer bepackt vom neuen Edekamarkt am Schlachthof, von Aldi, Netto oder Kaufland zurückkam. Fast anderthalb Jahre mussten Anwohner auf andere Supermärkte ausweichen, weil der in die Jahre gekommene Laden in der Goethestraße im Sommer 2019 geschlossen und schließlich abgerissen wurde. Am Donnerstag endlich wurde der Neubau eröffnet.

„Ich bin sehr froh, dass der Supermarkt nun endlich wieder geöffnet hat. In der Bauphase musste ich auf andere Märkte ausweichen“, sagt Ruth Svitek, die gleich am ersten Tag ihre Einkäufe erledigte. Das Sortiment für den Einkauf alltäglicher Waren reiche völlig aus. „Mir war egal, welche Supermarktkette hier einzieht. Hauptsache, es gibt überhaupt wieder einen Ort zum Einkaufen.“

Dass es so kommen würde, war lange Zeit ungewiss. Denn mit der Nachricht, dass Edeka einen großen Markt auf dem Schlachthofgelände ganz in der Nähe eröffnen würde, befürchteten viele Anwohner in Dessau-Nord, dass ihr kleiner Laden wohl keine Zukunft habe. Gerade ältere Anwohner fürchteten, dass ihnen ein weiter Fußweg zugemutet wird. Zum Glück waren die Sorgen unbegründet.

Edeka stehe zu seinem Auftrag als Nahversorger, sagt Konzernsprecherin Alexandra Antonatus. „Wir haben für diese Größe ein besonderes Konzept, denn diesen neuen Markt sehen wir an diesem Standort als Ergänzung mit Nahversorgerfunktion und denken, dass dieser gut von den Anwohnern im Wohngebiet angenommen werden wird.“ Auch wenn das Geschäft kleiner als andere Edeka-Filialen sei und es etwa keine Bedienungstheke gebe, sei der Laden dennoch hochmodern eingerichtet. Die Kunden können unter rund 12.000 Artikeln wählen. Vor allem Lebensmittel gibt es, aber auch, wer alltägliche Dinge wie einen Klebestift oder Vogelfutter braucht, muss jetzt nicht mehr weit fahren. „Für die Leute in der Umgebung ist das sehr gut“, meint auch Kundin Bärbel Hartung, die in der Nähe wohnt.

Viele können sich ihr Viertel ohne Supermarkt gar nicht mehr vorstellen. So wie Effi Lindau. „Ich wohne schon seit 60 Jahren hier und es gab immer einen Laden. Früher einen Konsum, jetzt Edeka. Ich bin froh, dass es wieder einen Supermarkt gibt.“

(mz)