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Malen für den Rekord An der Bietheschule in Roßlau entsteht das vielleicht größte Weihnachtsbild des Landes

Die Schüler erleben eine Weihnachtsfeier der besonderen Art.

Von Erik Lisso 06.12.2021, 15:26
Neben dem Malen des Weihnachtsbildes standen in der Elbe-Rossel-Halle viele weitere Aktivitäten auf dem Programm.
Neben dem Malen des Weihnachtsbildes standen in der Elbe-Rossel-Halle viele weitere Aktivitäten auf dem Programm. (Foto: Storch)

Roßlau/MZ - So schnell gibt sich Marian Storch nicht zufrieden. Wenn der Schulmitarbeiter der Roßlauer Sekundarschule an der Biethe etwas auf die Beine stellt, dann sollte es schon ein Superlativ sein, bestenfalls sogar ein Rekord, gibt er schmunzelnd zu. Storchs neuester Coup muss sich vor diesem Anspruch nicht verstecken.

Freitagnachmittag, kurz nach 15 Uhr. In der Elbe-Rossel-Halle, in der sonst Handballmannschaften aufeinandertreffen und seit Corona der Stadtrat tagt, herrscht reges Treiben. Während auf der rechten Seite ein sogenanntes „Bubble-Soccer“-Feld aufgebaut ist, bei dem die Spieler in überdimensionalen aufblasbaren Bällen stecken, drehen in der „Zockerecke“ Super Mario und Luigi Runden in ihren Karts auf einer Spielekonsole.

Keine Klassenfahrten, keine Wandertage, kaum sonstige außerschulische Veranstaltungen

Einige Meter weiter links sind ein gutes Dutzend Schüler emsig mit Farben am Werkeln. Es ist nicht irgendein Bild mit Weihnachtsmann und Rentier, an welchem sie malen. Es ist - nach Angaben der Organisatoren - das größte selbstgezeichnete Weihnachtsbild des Landes. Und Highlight zur Weihnachtsfeier und Turnhallennacht der rund fünfzig Fünftklässler der Biethe-Schule am Freitag.

Keine Klassenfahrten, keine Wandertage, kaum sonstige außerschulische Veranstaltungen. All dem, was Schule neben dem tagtäglichen Unterricht eigentlich auszeichnet, machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Seit über eineinhalb Jahren nun schon. Da lag die Idee auf der Hand. „Das Wichtigste ist, dass die Kinder mal wieder einen schönen Tag haben“, erklärt Marian Storch die oberste Devise. Normalerweise würden die Schüler spätestens zum Abschied aus der Grundschule solche gemeinsamen Tage verbringen, durch Corona fielen die alle aus.

„Man hat hier einfach Spaß“,

Für die Turnhallennacht liefen seit Monaten die Vorbereitungen. Das Programm konnte sich sehen lassen. Von kleinen Turnieren mit weihnachtlichen Präsenten über eine kleine „Holi-Party“ (indisches Farbenfest) im Außenbereich bis hin zur Geburtstagsfeier des Schulhundes Mailo ist alles dabei. Bei den Kindern kommt das an. „Man hat hier einfach Spaß“, sagt der elfjährige Melad. Er findet die Abwechslung nach anstrengender Schulwoche „sehr cool“ und freut sich, dass so eine Weihnachtsfeier stattfindet.

Alice Freitag ist unterdes umringt von Schülern am XXL-Weihnachtsbild beschäftigt. Aus etlichen Bahnen Raufasertapete ist das etwa vier mal sechs Meter umfassende Werk zusammengesetzt. Mittels Acrylfarben erstrahlen Weihnachtsmann, Rentier und Co binnen kürzester Zeit leuchtend bunt. „Dass es so schnell geht, hätte ich gar nicht gedacht“, freut sich Freitag über die Begeisterung der Schüler. Das Motiv hat die Mutter von zwei Fünftklässlern selbst entworfen und in den Tagen zuvor aus dem DIN-A4- in das Rekordformat umgesetzt. „Gar nicht so leicht, die Proportionen beim Vorzeichnen in dieser Größe richtig zu treffen, wenn man jeweils nur einen kleinen Ausschnitt vor sich hat“, erklärt die Rodlebenerin.

In den kommenden Tagen dann soll das fertig gemalte Motiv an der Schulmauer befestigt werden

Sorgen angesichts der hohen Inzidenzen in Stadt und Land macht sie sich nicht. „Wir treffen mit die schärfsten Vorkehrungen, die es gibt.“ Getestet würden die Schüler laut aktuellster Landesverordnung sowieso täglich. Hinzu kommt die Maskenpflicht. Für alle anwesenden Erwachsenen zur Aktion am Freitag gilt „2G-Plus“ - zusätzlich zu Impfung oder Genesung benötigen sie einen tagesaktuellen negativen Schnelltest. Gleichzeitig seien die Schüler während der Turnhallennacht in exakt der gleichen Konstellation wie bereits die gesamte Schulwoche über, ergänzt Marian Storch. „Das war eines unserer Hauptargumente.“ Passieren könne immer etwas.

Das fertige Weihnachtsbild ziert bald die Schulmauer in Roßlau.
Das fertige Weihnachtsbild ziert bald die Schulmauer in Roßlau.
(Foto: Marian Storch)

In den kommenden Tagen dann soll das fertig gemalte Motiv an der Schulmauer befestigt werden - rekordverdächtig und weihnachtlich zugleich.