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Allianz-Cup in Dessau Allianz-Cup in Dessau: Jordi Ballack spielt groß auf

Von felix zilke 01.02.2016, 22:19
In einem spannenden Finale setzte sich der FC Bayern mit 4:2 nach Verlängerung gegen Schalke durch.
In einem spannenden Finale setzte sich der FC Bayern mit 4:2 nach Verlängerung gegen Schalke durch. bösener Lizenz

dessau - Wer würde sich denn in diesem Jahr durchsetzen? Mario Pinkert hatte am Sonntag-Vormittag sofort einen Tipp parat: „Bayern oder Schalke spielen sehr stark.“ Und der Präsident des Kreisfußball-Verbandes (KFV) Anhalt sollte recht behalten. Denn in einem spannenden und hochklassigen Endspiel trafen am Nachmittag in der Tat die U11-Teams des FC Schalke 04 und des FC Bayern München aufeinander. Und den Pokal beim 22. Internationalen Allianz-Cups holte sich die Mannschaft aus dem Süden. Das freute vor allem auch Turnierdirektor Ralph Hirsch, der ein Anhänger des Rekordmeisters aus München ist. „Man hat ja lange darauf warten müssen“, sagte Hirsch und lobte die Bayern: „Ein verdienter Sieger, sie haben in diesem Turnier immer die Ruhe bewahrt.“

Zwei junge Talente fielen auf

Doppelter Grund zur Freude also für den Turnierdirektor, der stellvertretend von allen Seiten Lob für die gute Organisation erhielt. Die vier Schiedsrichter, unter denen ein 15- und ein 17-Jähriger zum ersten Mal die Spiele leiteten, bekamen ebenfalls zurecht Anerkennung für ihre gute Leistung. Auch talentierte Unparteiische werden neben den jungen Fußballern bei so einem Turnier gefördert.

Zwei junge Talente fielen in diesem Jahr besonders durch ihren Namen auf. Den Bayern zum Sieg verhalf auch Jordi Ballack. Der Sohn des ehemaligen FC Bayern-Stars Michael Ballack spielte einen unaufgeregten Ball. Auch der Schützling von Hertha-Trainer Pal Dardei – Bence Dardei – gab im Berliner Trikot seine Visitenkarte in Dessau ab.

Der Allianz-Cup ist ein Turnier, bei dem Welten aufeinander treffen. Viele Schützlinge der Bundesliga-Teams werden bei Gastfamilien der Dessau-Roßlauer Fußballer untergebracht. So auch die zehnjährigen Felix Boelter und Jamel Stöhr. Beide spielten beim 22. Internationalen Allianz-Cup für den FC St. Pauli - und übernachteten von Freitag bis Sonntag bei Ole Dannenberg. Der spielt für den ESV Lok Dessau und hatte sichtlich Spaß mit seinen zwei Schlafgästen.

„Wir waren Samstagnachmittag noch Bundesliga schauen und Mini-Golf spielen“, sagte Ole Dannenberg. Felix Boelter war darüber begeistert. „Es war mega cool bei Ole.“ Die jungen Kicker definieren sich über ihr Hobby – den Fußball. Und dabei ist es egal, ob der eine bei einem Bundesligisten spielt oder hier in der Region. „Es sind Kinder, die zu Freunden werden“, sagte Uwe Dannenberg , Oles Papa, der zu Hause mit den drei Fußballern keinen Stress hatte. Das hatte vor allem einen Grund: „Wir haben alle zusammen Playstation gespielt“, erklärte Jamel Stöhr, „und ich habe dabei gewonnen.“

Neben dem Spielfeld sind sie sich ähnlich, doch auf dem Platz geht es bei den Kickern des FC St. Pauli natürlich mehr zur Sache. „Wir trainieren drei Mal in der Woche“, sagte Felix Boelter. „Ab der kommenden Saison geht es dann los mit der Sportschule.“ Die Jungs spielen viele Hallenturniere. „Doch das hier ist das beste“, meinte Felix. „Es ist cool, auf Kunstrasen zu spielen, wie im Fernsehen“, meinte Jamel Stöhr.

Manche Überraschung

Während die einen Profis werden wollen, geht Ole Dannenberg ein bis zwei Mal in der Woche zum Fußball. Dabei konzentriert er sich mehr auf die Schule. Die beiden Hamburger haben ihre Priorität schon auf den Fußball gelegt.

Die Unterschiede sind groß, doch hin und wieder gelingt auch den regionalen Teams eine Überraschung. In diesem Jahr schaffte diese TuS Kochstedt gegen Borussia Dortmund. Am Samstagvormittag knöpften die Kochstedter den Borussen beim 1:1 einen Punkt ab. Yannick Michaelis, Sohn von Trainer Enrico, traf sehenswert zum Ausgleich, der dann knallhart verteidigt wurde. Nach dem Schlusspfiff lagen sich alle TuS-Kicker mit Tränen in den Augen in den Armen. Und auch der Trainer konnte seine Emotionen nicht verbergen. „Ich bin sofort in die Kabine, damit das keiner sieht“, schmunzelte Trainer Enrico Michaelis. (mz)

Jordi Ballack mit dem Pokal.
Jordi Ballack mit dem Pokal.
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Aus Jamel Stöhr (vorn) und Ole Dannenberg von Lok Dessau wurden Freunde.
Aus Jamel Stöhr (vorn) und Ole Dannenberg von Lok Dessau wurden Freunde.
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