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Tat aus dem Jahr 2019 Teurer Abschiebeflug nach Niger betrifft Fall aus Roßlau - Mann hatte Neunjährige vergewaltigt

Bei dem Straftäter aus Niger, der im Februar 2023 mit einem 120.450 Euro teuren Charterflug in sein Heimatland abgeschoben wurde, handelt es sich um den Mann, der im Jahr 2019 auf den Roßlauer Elbwiesen ein neunjähriges Mädchen sexuell missbraucht hat.

Aktualisiert: 17.06.2024, 13:03
Ein Abschiebeflug wird von der Polizei abgesichert.
Ein Abschiebeflug wird von der Polizei abgesichert. Symbolfoto: picture alliance/dpa

Magdeburg/Dessau/MZ. - Bei dem Straftäter aus Niger, der im Februar 2023 mit einem 120.450 Euro teuren Charterflug in sein Heimatland abgeschoben wurde, handelt es sich um den Mann, der im Jahr 2019 auf den Roßlauer Elbwiesen ein neunjähriges Mädchen sexuell missbraucht hat.

Der Mann war im September 2019 am Landgericht Dessau zu fünf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ihm war schwerer sexueller Missbrauch von Kindern in Tateinheit mit schwerer Vergewaltigung und Körperverletzung vorgeworfen worden, außerdem illegaler Waffenbesitz und das illegale Führen von Waffen. Der Angeklagte hatte bei der Tat ein verbotenes Butterflymesser dabei.

Fall um Mann aus Niger hatte in Dessau-Roßlau für große Aufregung gesorgt

Der Fall hatte im Jahr 2019 für großes Aufsehen gesorgt. Der geduldete Asylbewerber aus der Flüchtlingsunterkunft in Vockerode war Stunden nach der Tat von Zeugen nahe der ehemaligen Roßlauer Kaserne gestellt und wenig später der Polizei übergeben worden. Die Zeugen hatten die Tat zuvor beobachtet und dem Kind die Flucht ermöglicht. Im Prozess hatte der Staatsanwalt von „ganz, ganz massiven psychologischen Folgen bei dem Kind“ gesprochen.

Die teure Abschiebung war vor ein paar Wochen durch einen Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ öffentlich geworden

Die teure Abschiebung war vor ein paar Wochen durch einen Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ öffentlich geworden. Die Abschiebung des Mannes war zuvor immer wieder an fehlenden Passunterlagen gescheitert.

Erst 2022 habe der Niger die notwendigen Dokumente bereitgestellt - diese besaßen aber lediglich Gültigkeit für einen Tag und einen Flug, so Sachsen-Anhalts Innenministerium. Um Komplikationen zu umgehen, hatten sich die Behörden für einen Charterflug per Privatmaschine ab Leipzig entschieden. Die Abschiebung war von vier Polizisten begleitet worden.