Abfallentsorgung Abfallentsorgung: Produkte wandern tief unter die Erde
Bernburg/MZ. - Aurec steht für "Gesellschaft für Abfallverwertung und Recycling bmH". Frank Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter, erklärt die Tätigkeit des Unternehmens: "Die Aurec stellt aus mineralischen Abfällen einen Sekundärbaustoff her, der gewisse bauphysikalische und geomechanische Eigenschaften hat, um in speziellen Bereichen der Steinsalzgrube Bernburg abgebaute Salzhohlräume wieder zu verfüllen und damit das geologische System zu stabilisieren."
Seit 1992 gibt es die Aurec. 38 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen inzwischen. Bald sollen noch fünf zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden: In diesem Jahr will Aurec die Geschäftstätigkeit erweitern. "Wir wollen damit einerseits den neuen gesetzlichen Bestimmungen und andererseits den Marktanforderungen gerecht werden", sagt Schmitz. Die Aurec kaufte ein 20 000 Quadratmeter großes Grundstück mit einer 4000 Quadratmeter großen Halle und beantragte nach Bundes-Immissionsschutzgesetz eine Genehmigung zum Bau eines Abfallzwischenlagers mit vorbereitender Behandlung. 24 Monate haben Planung und Genehmigung gedauert. Im Mai oder Juni sollen die Arbeiten beginnen und im August kann der Betrieb auf dem neuen Grundstück aufgenommen werden.
"Wir sind ein zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb und arbeiten europaweit", erklärt Schmitz. Letzteres wurde durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes bestätigt: "Danach ist europaweit geregelt, dass Bergversatz als Verwertungsmethode anzuerkennen ist und somit auch grenzüberschreitende Abfalltransporte zur Verwertung zulässig sind." Die Aurec verwertet u.a. Bodenbauschutt, Schlacken, Aschen, Filterstäube und Schlämme aus der Abwasserbehandlung. Diese Materialien werden nach 22 genehmigten Rezepturen zu Bergversatz verarbeitet.
"Wir verwenden nur sichere Stoffe - sie sind nicht kontakt- oder atmungsgiftig, sind frei von Erregern übertragbarer Krankheiten, nicht ausgasend, zeigen keine biologischen Reaktionen und reagieren nicht gegen das Salzgestein." Alle Materialien werden zuvor geprüft - von unabhängigen Laboren, vom Hygieneinstitut, vom Institut für Gefahrstoffforschung, vom Geologischen Landesamt sowie Staatlichen Amt für Umweltschutz und dem Regierungspräsidium. 150 000 Tonnen Bergversatz übergibt die Aurec pro Jahr an die Esco (K+S Entsorgungs GmbH). Die K+S übernimmt dann die Verbringung des Materials in einer Tiefe von rund 500 Metern.
"Bergversatz wird ab 2005 eines der wichtigsten Verwertungsverfahren für mineralische Abfälle", erklärt Schmitz. Dann nämlich müssen die Auflagen der Technischen Anleitung Siedlungsabfall umgesetzt werden, was zur Folge hat, dass "zirka 75 Prozent der derzeit über Tage betriebenen Deponien geschlossen werden." Für die Aurec bedeute dies ein Zuwachs an Aufgaben. "Schon heute gehören wir zu den Marktführern im Bereich Bergversatz."