70. Jubiläum 70. Jubiläum: Osternienburg ehrt seinen Hockeyvater
Osternienburg/MZ/rst. - Ernst Messinger ist der Vater des Hockeysports in Osternienburg. Eine besondere Ehre wurde dem Ehrenpräsidenten des Osternienburger HC anlässlich seines 70. Geburtstages zu teil. Die Gemeinde Osternienburg honorierte die unermüdliche Arbeit des Jubilars für den Hockeysport und benannte seine bisher schlicht als "Hockeyhalle" bezeichnete Sportstätte in "Ernst Messinger Sporthalle" um.
Messinger erinnert sich noch lebhaft an die Anfänge. Die Verbindung zum Hockeysport stellte sein Freund Werner Vogler her - ein erfolgreicher Hockeyspieler beim Cöthener HC. Einmal vom "Hockey-Virus" infiziert, kam auch Ernst Messinger nicht wieder von Spiel mit der kleinen, harten Kugel los. Für ein paar Trainingsstunden versammelte er ein paar Freunde aus seinem Heimatdorf um sich und schuf so die Anfänge des Hockeysports in Osternienburg. Diese "wilde Truppe", wie er sie noch heute gern nennt, war es dann auch, die im August 1950 das erste Hockeyspiel in Osternienburg austrug.
Hockey war plötzlich "in". Schon ein Jahr später nahmen fünf Mannschaften am Spielbetrieb teil. Ernst Messinger stand bis 1958 als Aktiver auf dem Platz. Ebenso intensiv kümmerte er sich um die Nachwuchsarbeit. In Ewald Busse und Arno Rommel fand Messinger Verbündete, die für den Hockeysport in Osternienburg ideale Grundvoraussetzungen schufen. Gern erinnert sich Ernst Messinger auch an die Umbauarbeiten einer alten Scheune zur heutigen Hockeyhalle. Zu dieser Zeit verbrachte er mehr Zeit auf der Baustelle als in seinem Betrieb.
Der Lebensmittelpunkt für den Jubilar lag in den folgenden 50 Jahren irgendwo zwischen Gärtnerei und Hockeyplatz. Als Multifunktionär, Trainer und nicht zuletzt als unermütlicher Sichter von Talenten hat sich Ernst Messinger einen Namen in ostdeutschen Hockeykreisen gemacht. Nicht ohne Stolz spricht er deshalb auch davon, gemeinsam mit vielen Helfern den Osternienburger Hockeysport zur ersten Adresse in der DDR gemacht zu haben. "Der Hockeysport bietet ideale Voraussetzungen, um auch im Leben erfolgreich seinen Weg zu gehen. Das wollte ich unseren Kindern immer zeigen und vorleben", sagt Messinger.
Auch heute trifft man den noch immer sehr rüstigen Rentner regelmäßig auf dem Hockeyplatz an. In diesem Sommer soll aber endgültig Schluss sein. "Zumindest gebe ich das Training der B-Mädchen des Osternienburger HC in jüngere Hände", erklärt er, um aber gleich augenzwinkernd hinzuzufügen: "Aber wenn mal ein Trainer keine Zeit hat, helfe ich schon noch mal aus !"