49. Motorbootrennen in Dessau 49. Motorbootrennen in Dessau: Emotionale letzte Runde für Behncke

dessau/MZ - Am Ende des Rennwochenendes wurde es emotional. René Behncke fuhr noch einmal ganz langsam zurück, winkte den Fans am Streckenrand zu und die applaudierten. Es war die Zeit des Abschieds. Zum letzten Mal war der mehrfache Welt- und Europameister mit dem Dessauer Demmler-Racing-Team auf dem Kurs auf der Elbe unterwegs. Während Behnke seine Karriere in einem anderen Team fortsetzen wird, befindet sich die Demmler-Mannschaft gerade auf Abschiedstour. „Es wird etwas fehlen“, sagte Yves Schiller.
Viele Neider in der Anfangszeit
Der stellvertretende Vorsitzende des MBC Elbe Dessau, der am Wochenende das 49. Motorbootrennen am Kornhaus ausrichtete, weiß wie viele andere, was das Demmler-Racing-Team für diese Sportart getan hat: „Sie haben Professionalität reingebracht“, sagt Schiller. Natürlich sah es in der Anfangszeit des Teams komisch aus, wenn die Mannschaft um René Behncke mit den kleinen Trucks und Zelten einen Großteil des Fahrerlagers in Beschlag nahm. „Gerade zu Beginn gab es viele Neider“, sagt Björn Emmerich, „aber diesen Neid muss man sich erarbeiten“, so der Teammanager.
Hungrig nach Titeln
Und das haben die Demmler-Jungs in den vergangenen Jahren gemacht. 19 Weltmeistertitel haben sie gesammelt. Drei können in diesem Jahr noch dazukommen. „Es wäre schön, wenn wir den 20. noch einfahren“, sagt Björn Emmerich, „das klingt doch gut: zehn Jahre und 20 Weltmeistertitel.“ Auch im Abschiedsjahr ist das Demmler-Racing-Team also noch immer hungrig nach Titeln. „Eigentlich hatten wir vor zwei Jahren schon alles erreicht“, so Emmerich, „aber wir wollten die zehn Jahre gerne voll machen.“
Viel hat sich in dieser Zeit geändert, mittlerweile haben einige Teammitglieder eine Familie gegründet, nicht mehr die Zeit für den großen Aufwand in der Motorbootszene. „Es hat natürlich alles seine Kehrseite“, so der Teammanager, „aber wir wollen uns ja auch positiv an die Zeit erinnern.“
Anfeuern im Klappstuhl
Auch wenn es in Dessau am Wochenende nicht um WM- oder EM-Punkte ging, war das Team gern noch einmal auf der Elbe unterwegs. „Es ist einfach sehr familiär hier“, sagt Björn Emmerich, „in zwei, drei Jahren werde ich mit dem Klappstuhl vor dem Kornhaus sitzen und mir die Rennen anschauen.“
Vielleicht sieht er dann auch wieder ein internationales Teilnehmerfeld. „Nach dem Rennen ist auch immer vor dem Rennen“, so Yves Schiller, „die Vorbereitung auf das Jubiläum im nächsten Jahr läuft. Wir würden gerne wieder internationale Rennen austragen.“ Das würde vielleicht auch ein paar mehr Zuschauer an die Strecke locken, wenngleich laut Angaben der Veranstalter an beiden Tagen zusammen 5000 Leute an der Strecke waren.
Ärger über Ausscheiden
Von dort konnten sie gute Leistungen der Dessauer Fahrer sehen. So ging etwa Thiemo Wende als Sieger in der Klasse OSY 400/O-125 als Sieger hervor. Mario Alex schied zweimal in Führung liegend in der Klasse O-350 kurz vor dem Ziel aus. „Zu wenig Benzin beim ersten Mal und Probleme am Benzinschlauch“, ärgerte sich Alex in der Mittagspause am Sonntag im Fahrerlager.
Dort bauten dann auch die Demmler-Leute irgendwann am späten Nachmittag ihre Zelte ab. Zum letzten Mal bei einem Rennen in Dessau.