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39. Internationales Motorbootrennen 39. Internationales Motorbootrennen: Neuanfang mit hohen Zielen

Von Thomas Schaarschmidt 27.03.2002, 17:35

Dessau/MZ. - Für Thomas Passek ist der Fall klar. "Eigentlich sind wir alle nur noch glücklich und freuen uns ständig", sagt der Inhaber der "Tatort"-Agentur Dessau, und seine Mitstreiter im Podium müssen lachen. "Aber es stimmt tatsächlich", ergänzt Passek, "die Fakten sprechen einfach dafür."

Irgendwie hatte Passek Recht. Hörte man ihm und den anderen Rednern am Dienstag bei der ersten offiziellen Presskonferenz zum 39. Internationalen Motorbootrennen zu, dann drängte sich der Eindruck auf: Wer sich am 25. und 26. Mai etwas anderes als den Weg zum Kornhaus vornimmt, der müsse verrückt sein. Natürlich, kann man einwerfen, muss ein Produkt gut verkauft werden, und natürlich liegt gerade das Passek im Blut. Auf der anderen Seite aber scheint fest zu stehen: eine der traditionsreichsten Veranstaltungen der Sportstadt Dessau scheint aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen. "Wir hätten es alleine nicht mehr hinbekommen, diesen Event attraktiver zu machen", erläutert der neue Vorsitzende des MBC Elbe, Andreas Schulze. "Es geht ja eben auch darum, ein Wochenende für die gesamte Familie anzubieten", so Schulze. Nicht zuletzt deswegen habe man sich Anfang des Jahres entschieden, die Vermarktung an eine Agentur zu übertragen.

Das Know-How der Rennsportler soll gemischt werden mit neuen Wegen in der Außendarstellung und Organisation. "Ganz klar, wir wollen das Ganze in Richtung Familien-Event umstrukturieren", erklärt Passek. Das Wichtigste aber seien nach wie vor die dröhnenden Motoren.

Fünf verschiedene Rennklassen werden Ende Mai am Kornhaus ausgetragen, das Highlight bildet ganz sicher der Weltpokal-Lauf in der Klasse Formel R-1000. Um Punkte zur Europameisterschaft wird in der Formel-250 gefahren, dazu stehen Läufe in der 0350, OSY-400 und T-550 an. Hier geht es jeweils um Zähler für die Deutsche Meisterschaft. "Wir erwarten ungefähr 70 Fahrer aus zehn Nationen", schätzt Hans Bender, Geschäftsstellenleiter des MBC, ein. Zum Feld werden auch 15 der 17 aktiven Fahrer des Gastgebers gehören. Einzig Torsten Hagendorf und Frank Schulze passen diesmal. "Torsten will ein Jahr aussetzen und Frank hat zur gleichen Zeit einen EM-Lauf", ist Andreas Schulze ein wenig traurig, "trotzdem wird zwei Tage lang großer Sport geboten." Und eben noch etwas mehr.

Das gesamte Ensemble rund um das Kornhaus soll gestaltet sein, dafür sorgen sollen zahlreiche Sponsoren. Am Samstag-Abend ist eine "Race-Party" in einem großen Festzelt an der Elbe geplant, zu der Fahrer wie Zuschauer eingeladen sind. Passek konnte noch weitere Neuerungen vorstellen. Die Dessauer Verkehrs Gesellschaft wird zum Beispiel an beiden Tagen einen kostenlosen Transfer für alle Eintrittskarten-Besitzer anbieten. Die Design-Abteilung der Hochschule Anhalt fertigt den Welt-Pokal für die Rennen der Formel R-1000. Geplant ist ebenfalls eine Zusammenarbeit mit dem Pool-Billard-Club. Ein spektakuläres Detail aber wird noch geheim gehalten. "Wir haben zusammen mit der Sportstadt Dessau noch etwas geplant, dass wir jedoch erst Ende April bekannt geben wollen", erklärte Thomas Passek geheimnisvoll.

Eines aber steht bereits fest: ein günstiger Ticket-Preis. Karten für einen Tag sollen vier Euro kosten, das "Race-Ticket" für beide Tage sechs Euro. Kinder bis 14 Jahre und Behinderte müssen gar nichts zahlen. Ab Ende April soll es die Karten zu kaufen geben. Natürlich hoffen alle Beteiligten auf reißenden Absatz. "Im Vorjahr waren es insgesamt um die 4 000 Zuschauer, vielleicht klappt es jetzt, 6 000 Menschen zum Kornhaus bewegen zu können", schätzt Thomas Passek vorsichtig. "Das würde uns alle noch glücklicher machen."