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3. Handball-Liga Ost 3. Handball-Liga Ost: Kampfgeist reicht nicht

Von Daniel George 19.09.2014, 20:54
Chris-Richard Alisch (am Ball)
Chris-Richard Alisch (am Ball) archiv/bösener Lizenz

Magdeburg/MZ - Zwölf Minuten waren im Derby zwischen dem Dessau-Roßlauer HV und dem SC Magdeburg II am Freitagabend noch zu spielen, als Chris-Richard Alisch, links und rechts von zwei Helfern gestützt, mit Verdacht auf Kreuzbandriss über das Parkett humpelte. Während der 23-jährige DRHV-Akteur die Magdeburger Hermann-Gieseler-Halle in Richtung Krankenhaus verließ, lag wenige Meter entfernt SCM-Youngster Vincent Sohmann am Boden, er musste nach einem harten Foul des Tschechen Radek Sliwka behandelt werden. Der mit acht Toren an diesem Abend treffsicherste Magdeburger stand aber wieder auf. Eine Szene mit Symbolcharakter: Das Derby war hart umkämpft, die Spieler schenkten sich nichts - und am Ende durften die SCM Youngsters jubeln. Mit 25:30 musste sich der Dessau-Roßlauer HV geschlagen geben. Es war die dritte Niederlage im vierten Saisonspiel. „Wir starten mit einem Fehlerfestival“, blickte Trainer Manfred Breu zurück, „fangen uns dann aber und kämpfen uns heran.“ Nach einer Viertelstunde gingen die Gäste, von zahlreichen mitgereisten Fans lautstark unterstützt, sogar in Führung (8:7). „Das war Magdeburg nicht gewohnt, in Rückstand zu liegen“, meinte Breu.

Die Handballspiele in der 3. Liga sind lediglich der Auftakt zu einem spannenden Sportwochenende. Am Sonnabend berichten wir ab 16 Uhr wieder umfassend vom Sportgeschehen in der Region. Den Ticker finden Sie auf unserer Startseite. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der Sporthöhepunkte am Sonnabend.

14:00 Uhr

Romonta Amsdorf - TSV Völpke

SV Edelweiß Arnstedt - Oscherslebener SC

Hallescher FC II - VfB IMO Merseburg

15:00 Uhr

SG Union Sandersdorf - Erzgebirge Aue II

RB Leipzig II - Askania Bernburg

1. FC Zeitz - Blau-Weiß Zorbau

VfB Sangerhausen - SV Dessau 05

1. FC Weißenfels - SV Romonta Stedten

SV Stahl Thale - SV Fortuna Magdeburg

SV 1890 Westerhausen - ZLG Atzendorf

17:00 Uhr

SV Union Halle-Neustadt - TV Beyeröhde

18:00 Uhr

HV RW Stassfurt - HC Burgenland

18:30 Uhr

SV Oebisfelde 1895 - SG Spergau

19:30 Uhr

USV Halle - TuS 1947 Radis
HSG Werratal - HC Aschersleben

19:30 Uhr

1. Luckenwalder SC - KAV Mansfelder Land

Der Coach hatte kurz zuvor eine kuriose Situation gesehen: Magdeburg spielte in Unterzahl, entschied sich dafür, für den Torhüter einen Feldspieler auf das Parkett zu schicken - aber verlor den Ball. DRHV-Keeper Federico Sincich schnappte sich das Spielgerät und beförderte es über das gesamte Spielfeld hinweg ins Tor. Das sorgte für Selbstvertrauen, auch wenn der Spanier im weiteren Spielverlauf eher blass blieb und eine durchwachsene Leistung zeigte. Immerhin standen am Ende elf gehaltene Bälle auf seinem Konto. Zur Halbzeit hatte Magdeburg das Spiel gedreht. Auch, weil sich Torhüter Philip Ambrosius besser präsentierte als Sincich. „Wir hätten in der ersten Halbzeit etwas geduldiger spielen müssen“, resümierte Kreisläufer Sebastian Donath, der vier Treffer erzielte und damit nach Marco Hüls (fünf Tore) zweitbester DRHV-Werfer war. Der 24-Jährige meinte: „Ich hätte hier gerne mindestens einen Punkt geholt. In den letzten zwei, drei Jahren habe ich in Magdeburg immer verloren - das ist wie ein Fluch.“

Der fand am Freitagabend seinen Höhepunkt in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel, als die jungen Talente des SCM fünf Tore erzielten und Dessau-Roßlau ohne Treffer blieb. „Dieser Lauf hat uns das Genick gebrochen“, war sich Donath sicher. Plötzlich lag Magdeburg mit acht Toren vorn. Der DRHV leistete sich zu viele individuelle Fehler, die Wurfauswahl ließ ebenfalls zu wünschen übrig.

Und als wäre der aussichtslose Rückstand nicht genug, kam es in der 42. Spielminute auch noch zum bittersten Moment des Spiels: Gerade eine Minute in der Partie, verletzte sich Chris-Richard Alisch bei einem Zusammenprall mit seinem Gegenspieler so stark am rechten Knie, das Trainer Breu vermutete: „Das wird wohl ein Kreuzbandriss sein.“ Die endgültige Diagnose bleibt abzuwarten. Fest steht: Für den Dessau-Roßlauer HV war es trotz großem Kampfgeist ein unglückliches Derby.

DRHV: von Hoff, Sincich 1, Hüls 5, Donath 4, Lux 3, Sliwka 3/2, Krug 3, Pavlicek 2, Schöne 2/2, Vanco 1, Alisch 1, Breu, Schenke