10 Jahre Vereinsarbeit: 10 Jahre Vereinsarbeit: Ein Wasserturm wird zum Kunstraum

Dessau - Was wäre der Neue Wasserturm ohne Feuerwehr? Kameraden halfen im Juni zum wiederholten Male mit einem Hubsteiger aus. Dadurch konnten weitere Teile des maroden Sandsteinsimses mit Stahlnetzen gesichert werden.

Die Arbeiten waren Voraussetzung für die Begehbarkeit des Turms. „Und die ist nun gewährleistet“, freut sich Hans Tobler, Vorsitzender des Vereins zur Förderung und Erhaltung des Neuen Wasserturms, auf die erste öffentliche Ausstellung.

Es gibt gleich drei Gründe, weshalb sich am Sonnabend und Sonntag, 23. und 24. Juli, die Türen des Wahrzeichens öffnen werden. Der erste: Der Dessauer Hobby-Maler und Musiker der Tangenten Jürgen Kutschmann wird 70 Jahre alt und zeigt aus diesem Anlass am Sonnabend ab 14 Uhr im Turm Ausschnitte seines künstlerischen Schaffens.

In seinem Bestand befinden sich viele Bilder mit dem Dessauer Wasserturm, dem wiederum ebenfalls in diesem Jahr ein besonderer Geburtstag ins Haus steht. 1875 wurde zunächst in der Heidestraße der Grundstein für einen Wasserturm gelegt.

Dessen Wasser war sehr eisenhaltig. Weshalb 20 Jahre später ein zweiter Turm am Lutherplatz besseres Wasser liefern sollte und der Bau beschlossen wurde.

Mit der Errichtung des Neuen Wasserturmes am Lutherplatz durch den Dessauer Stadtbaumeister und Architekten Paul Engel wurde im Juli 1896 begonnen.

Die Jahreszahl am Eingangsportal über dem Dessauer Stadtwappen erinnert bis heute an den Baubeginn des Gebäudes, um das sich seit zehn Jahren ein Verein kümmert.

Der wiederum hatte Höhen und Tiefen zu überwinden, investierte enorme Kraft und mehr als eine halbe Million Euro. Der Wasserturm ist trotzdem noch nicht fertig saniert. Vereinsvorsitzender Tobler schätzt, dass bis zum kompletten Abschluss der Arbeiten weitere 250.000 Euro investiert werden müssen.

Ein weiteres Stück voran kommen die Arbeiten im August. Dann wird das dritte von insgesamt vier Ecktürmen gesetzt. Möglich machen das die Spenden von Dessauer Unternehmen und Mittel von Lotto-Toto, sagte Tobler und wies gleich auf eine weitere Ausstellung hin.

Zum Tag des offenen Denkmals im September will der Verein in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv an die Geschichte des 63 Meter hohen Wasserturms erinnern - in Bildern und natürlich vor Ort am Lutherplatz.

Für die aktuelle Ausstellung mit Jürgen Kutschmanns Bildern sind in dieser Woche letzte Vorbereitungen getroffen worden. Das Gebäude steht sauber und ist empfangsbereit, versicherte Tobler.

Am Sonnabend zur Vernissage ab 14 Uhr gibt es nicht nur Kunst in Form von Bildern, sondern auch in Form von Noten. Es spielt die Band Jazzfeel mit René Kutschmann am Kontrabass. Kutschmann junior ist übrigens ein begnadeter Musiker.

Wenn auch in einer anderen Stilrichtung als Jürgen Kutschmann unterwegs ist, so ist er musikalisch in die Fußstapfen seines Vaters Jürgen getreten.

Die Ausstellung „Kunst im Neuen Wasserturm“ beginnt am Sonnabend, 23. Juli um 14 Uhr mit einer Vernissage.

Sie kann außerdem am Sonntag, 24. Juli in der Zeit von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. (mz)