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Zwischen Pouch und Löbnitz Zwischen Pouch und Löbnitz: Bagger machen Problembrücke platt

Von Detmar Oppenkowski 14.08.2014, 21:24
Mit schwerem Gerät wurde die Brücke zwischen Pouch und Löbnitz abgerissen.
Mit schwerem Gerät wurde die Brücke zwischen Pouch und Löbnitz abgerissen. Thomas Ruttke Lizenz

Pouch/MZ - Die Pendler zwischen den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Nordsachsen sind genervt. Seit Anfang Juli ist die L 139/S 12 voll gesperrt. Deshalb können sie nicht mehr direkt von Pouch nach Löbnitz fahren, sondern müssen eine kilometerlange Umleitungsstrecke über Rösa, Schwemsal und Bad Düben in Kauf nehmen. Grund hierfür ist der Brückenneubau über den Lober-Leine-Kanal. Bis Mitte Dezember müssen die Auto- und Lkw-Fahrer - so der Plan der Landesstraßenbaubehörde - noch ausharren. Doch kann dieser Termin wegen der Ferien- und Urlaubszeit gehalten werden?

Besondere Baumethode

„Bisher laufen alle Arbeiten planmäßig“, sagt der Pressereferent im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr, Peter Mennicke. Der Abbruch des alten Bauwerks erfolge mit schwerem Gerät und sei zu fast 90 Prozent beendet. „In dieser Woche werden nur noch die Altfundamente abgebrochen und die Baugrube vorbereitet.“ Voraussichtlich ab Montag werde dann mit dem sogenannten Abspitzen der Bohrpfähle begonnen. „Danach werden die Widerlager-Fundamente hergestellt.“

Um die Bauzeit möglichst kurz zu halten, hat man sich für eine besondere Methode entschieden. „Für den Bauwerksüberbau verwenden wir Fertigteile.“ Diese Brückenteile sollen voraussichtlich bis Mitte September in einem Betonfertigteilwerk in Erfurt hergestellt und zwei Wochen später mit einem Schwerlasttransporter zur Baustelle gebracht werden. „Bis dahin müssen die Widerlager für die Brücke fertig betoniert und das Tragegerüst aufgestellt sein“, beschreibt Mennicke den engen Zeitplan. Anfang Oktober erfolge dann die Montage der Fertigteile. Anfang Dezember soll die Straße freigegeben werden. Bis voraussichtlich Ende Februar nächsten Jahres werden dann noch Restarbeiten durchgeführt.

Sicherheit der Radfahrer wird erhöht

Der 700 00 Euro teuere Neubau sei notwendig, weil das alte Bauwerk „in wesentlichen Teilen geschädigt war und den Anforderungen an die Standfestigkeit und Verkehrssicherheit nicht mehr genügte“, sagt der Leiter der Landesstraßenbaubehörde Regionalbereich Ost, Oliver Grafe. „Beim Überbau hat die Gefahr von Spannungsschäden bestanden, in den Unterbauten war eine Vorschädigung vorhanden.“ Aus wirtschaftlichen Erwägungen sei eine Reparatur daher nicht sinnvoll gewesen.

Bei der neuen Brücke ist auf der südwestlichen Seite auch eine Führung für Radfahrer und Fußgänger vorgesehen. Die zusätzlich entstehenden Kosten in Höhe von 40 000 Euro trägt die Gemeinde Muldestausee. Von der Investition verspricht man sich, die Sicherheit der Radfahrer auf diesem Streckenabschnitt zu erhöhen und zudem die touristische Verbindung zum Rundweg herzustellen.