Zugunfall am Bahnhof Wolfen: Zugunfall am Bahnhof Wolfen: Bahnstrecke zwischen Bitterfeld und Dessau gesperrt

Wolfen/MZ - Mit einem großen Knall endete die Fahrt eines Autotransportzuges am Sonntag gegen 14.15 Uhr im Bereich des Wolfener Bahnhofes. Aus bisher noch ungeklärter Ursache waren vier Wagen eines Zuges, der von Tschechien nach Gelsenkirchen unterwegs war, aus den Gleisen gesprungen. Einer davon hatte die Bahnsteigkante gerammt und sie zerstört. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand, eine Gefährdung für die Umwelt bestand nicht.

Über Einzelheiten zum Schienenersatzverkehr zwischen Dessau und Bitterfeld informiert die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite.

„Der Zug rollte die ganze Zeit einwandfrei“, sagte der Lokführer. Kurz hinter Greppin in Richtung Wolfen habe er Geräusche gehört, konnte sie aber wegen der ruhigen Fahrweise der gesamten Zugeinheit nicht nachvollziehen. „Als aber dann in Wolfen plötzlich die gesamte Druckluft ausgefallen ist, hat der Zug eine automatische Bremsung eingeleitet“, erklärte der Lokführer das Geschehen. „Da war mit klar, dass irgendwas nicht stimmt.“

Die Ahnung bestätigte sich dann auch gleich beim ersten Blick auf seinen rund 1 000 Tonnen schweren und 600 Meter langen Zug. Der sechste Wagen war aus den Schienen gesprungen und die beiden nachfolgenden hatten sich im Gleisbett bis in die gegenüberliegende Fahrbahn geschoben. „Nur gut, dass aus dieser Richtung gerade kein Zug gekommen ist“, ist der Lokführer beruhigt. Dann hätte es einen schlimmen Unfall geben können.

„Der Schaden ist jetzt schon groß genug“, meinte der Notfallmanager der Bahn, der gemeinsam mit seinen Kollegen und der Bundespolizei die Unfallstelle absicherte und die ersten Untersuchungen durchführte. Neben den Schäden an den neue Fahrzeugen und dem Transportzug müsse man auch mit schweren Schäden an der gesamten Bahnanlage rechnen, erklärte der Notfallmanager. Sogar zwei Leitungsmasten für den Fahrdraht seien beschädigt.

„Jetzt ist erst einmal bis Montag um 9 Uhr die komplette Strecke von Bitterfeld nach Dessau in beiden Richtungen gesperrt“, sagte er. Dann werde das Eisenbahnbundesamt die Arbeiten zur Klärung der Unfallursache aufnehmen. „Wie es dann weitergeht, wird danach festgelegt.“ In dieser Zeit werden die Reisenden mit Ersatzbussen zwischen Bitterfeld und Dessau befördert, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn.