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Zirkus Berlin in finanziellen Nöten Zirkus Berlin in finanziellen Nöten: Stallbesuch in Priesdorf beim weißen Kamel soll helfen

Von Andrea Dittmar 02.06.2020, 08:48
Das Kamelbaby ist nicht scheu.
Das Kamelbaby ist nicht scheu. Andrea Dittmar

Priesdorf - Kein „Manege frei“ ertönt im Zelt, stattdessen grasen die kleinen Shetlandponys des Zirkus Berlin auf der Weide des Winterquartiers in Priesdorf. Esel Speedy und die beiden Riesenochsen Timon und Pumba liegen in der Sonne.

Antonio Lauenburger, Chef des Zirkus Berlin, ist weniger entspannt: Eigentlich würden sie jetzt in Cottbus Kinder und Erwachsene mit Tricks und Kunststücken begeistern. Stattdessen Zwangspause. Und das bedeutet eine finanzielle Last. Dazu kommt, dass eine Kamelstute mitsamt des Fohlens gerade bei einem Tierarzt in Berkenthin bei Ratzeburg steht – und die Rückholkosten übersteigen derzeit das Budget des Zirkus.

Um Spenden für den Zirkus zu sammeln, hat sich Lauenburger etwas überlegt

„Unsere Stute vermisst ihr Zuhause, und ich kann die Kamelherde hier nicht auf die Weide lassen, weil sie das fehlende Tier überall suchen würden“, erklärt der Zirkuschef. Das Leittier wisse genau, wer in der kleinen Herde fehlt. „Dann würden die Tiere auch den Zaun durchbrechen“, macht sich Antonio Lauenburger Sorgen.

Um Spenden für den Zirkus zu sammeln, hat sich Lauenburger etwas überlegt: Bei einem Tag der Offenen Tür am Pfingstsonntag konnten große und kleine Besucher hinter die Kulissen schauen. Zu sehen gab es auch das neugeborene Kamelfohlen, das ein weißes Fell hat. „Bei Kamelen ist das eine Seltenheit.“

Der Tag der Offenen Tür soll nicht das letzte Erlebnis auf dem Gelände des Zirkus sein

Die Resonanz auf einen ersten Spendenaufruf hatte Lauenburger dazu bewogen, den Tag der Offenen Tür zu planen. Dank der Unterstützung konnten dringende Tierarztkosten beglichen werden. Was ihm auf dem Herzen liegt: „Wir suchen unbedingt einen Hufschmied!“ Auch über Holzplatten freut sich der Zirkus, um einen alten Pferdeanhänger wieder flott zu machen.

Der Tag der Offenen Tür soll nicht das letzte Erlebnis auf dem Gelände des Zirkus sein. Antonio Lauenburger hofft, dass im Sommer ein erneutes Treffen stattfinden kann – dann mit den Hüpfburgen, die dieses Mal noch verschlossen bleiben müssen. Auch ein Kameltrekking durch die Priesdorfer Umgebung kann sich der Chef vorstellen. Dafür muss es natürlich Zusagen und Erlaubnisse vonseiten der zuständigen Ämter geben.

Der Tag der Offenen Tür findet am Sonntag, 31. Mai, von 11 bis 17 Uhr in der Priesdorfer Straße 10, in Priesdorf, statt. (mz)

Telefonisch zu erreichen ist der Zirkus unter 0163/5072944. Ein Spendenkonto ist eingerichtet: DE65 7011 0088 3064 6275 46 (Postbank), Inhaber: Antonio Lauenburger, Zweck: Futterspende