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Zäher Winter im Hinterkopf Zäher Winter im Hinterkopf: Wie Räumdienste im Altkreis Bitterfeld mit Vorhersagen um milden Winter umgehen

Von Tim Fuhse 12.12.2019, 06:00
Maik Kotterba von der Firma Toko aus Wolfen transportiert Streusalz im Lager.
Maik Kotterba von der Firma Toko aus Wolfen transportiert Streusalz im Lager. Michael Maul

Bitterfeld-Wolfen - Mehr als 1.000 Tonnen Salz liegen schon in den Lagern. Der Split kann kurzfristig nachgekauft werden. Und wenn vor Ort der erste Schnee fällt, landet ein Gemisch aus beidem als Streu auf Bitterfeld-Wolfens Straßen. „Wir sind gut gewappnet“, sagt Jan Riediger, der Geschäftsführer des Dienstleistungsbetriebs Toko. Anderthalb Winter lang sollen die Vorräte reichen.

Zum meteorologischen Winterbeginn hat sich die Region für Schneefall und Eisglätte gerüstet. Der Winterdienst ist einsatzbereit. „Die Vorbereitungen sind abgeschlossen“, bestätigt Riediger. Das Wolfener Unternehmen Toko ist in diesen Winter für die Räumarbeiten in Bitterfeld-Wolfen, Sandersdorf-Brehna und Raguhn-Jeßnitz verantwortlich.

Zusätzlich übernimmt der Betrieb die Straßen und Gehwege im Chemiepark, den Technologiepark und die Radwege des Landes. In Muldestausee und Zörbig wiederum räumen die Bauhöfe der Gemeinden. Bundes- und Landesstraßen in der Region verantwortet die Straßenmeisterei Sandersdorf. Die Behörde hat laut Leiter Thomas Scholz ebenfalls schon alle notwendigen Vorkehrungen getroffen.

„Wir müssen davon ausgehen, dass kein milder Winter kommt“

Wie oft die Streudienste in den kommenden Monaten tatsächlich eingreifen müssen, ist offen. Computerberechnungen des Deutschen Wetterdienstes prognostizieren einen milden Winter. Die Behörde schränkt die Tragweite ihre Vorhersage allerdings selbst ein. Die Kalkulationen seien bislang nur bedingt belastbar. Und auch die Räumdienste wollen sich auf solche Prognosen nicht verlassen.

„Wir müssen davon ausgehen, dass kein milder Winter kommt“, sagt Scholz. Auch die Toko Gruppe misst entsprechenden Berichten keinen Wert bei. „Das spielt keine Rolle für unsere Vorbereitungen“, erklärt Riediger. Man müsse ausreichend Personal und Fahrzeuge für eine intensive Kältezeit vorhalten. „Und das haben wir“, versichert der Geschäftsführer.

Für die Straßen stünden im Toko-Fuhrpark über 20 Lastkraftwagen bereit. Dazu kämen rund 40 kleinere Vehikel für Rad- und Gehwege. Wie überraschend der Winter zuschlagen kann, das hat sich etwa im März 2018 gezeigt. Seinerzeit fiel an einem Sonntag überraschend stark Schnee.

Im Raguhn-Jeßnitzer Stadtrat wurde Kritik an der für den Winterdienst zuständigen Toko Gruppe laut

Dieser behinderte einige Orte in der Region noch am folgenden Montag. Im Raguhn-Jeßnitzer Stadtrat wurde daraufhin auch Kritik an der für den Winterdienst zuständigen Toko Gruppe laut. Unter anderem in Raguhn, Möst und Schierau seien Straßen nicht schnell genug geräumt worden. „Die Logistik hat bei diesem Schneefall nicht funktioniert“, sagte Bürgermeister Bernd Marbach (parteilos) seinerzeit.

Die Unstimmigkeiten wurden mittlerweile aber aus dem Weg geräumt. „Das hat sich geklärt“, sagt Marbach heute. Für Extremfälle sei vorgesorgt. Man habe auch nochmals festgemacht, dass Hauptverkehrsstraßen und die Routen der Schulbusse als erstes geräumt werden. „Mit der Firma Toko ist alles ok“, beteuert der Bürgermeister. Und ohnehin: „Beim Winterdienst gibt es immer mal Hinweise, wenn die Straßen nicht sofort schwarz sind. Das muss man relativ sehen.“

Auch das Unternehmen versichert, dass man den Umgang mit solch überraschenden Schneefällen mit langjährigen Auftraggebern auf kurzem Weg kläre. Im Notfall auch über die bis März andauernde Vertragslaufzeit hinaus. (mz)