Wolfen-Nord Wolfen-Nord: So will die Wohnungsgenossenschaft den Stadtteil aufwerten

Wolfen - Die Wohnungsgenossenschaft Wolfen, die mit dem Slogan „Die Wolfener“ an vielen Stellen werbewirksam präsent ist, hat große Pläne. So hat sich der Vorstand auf die Fahnen geschrieben, ihren Wohnungsbestand in dem mittlerweile in die Jahre gekommenen Neubaukomplex Wolfen-Nord zu erhalten und aufzuwerten.
Zwar nicht in dem Ausmaß wie vor der Wende, dafür mit mehr Wohnlichkeit, Wohnqualität und Zentralisierung. Dabei gibt es drei Haupt-Vorgehensweisen: die Aufwertung vorhandener Gebäude, den Neubau anderer Hausformen und den Abriss.
Doch all diese Pläne sind an die Voraussetzung geknüpft, dass das Geld aus dem Stadtumbau Ost weiter fließt, steckt Vorstandsvorsitzende Sabine Barth die Ziele ab.
Aufwertung
Das beste Beispiel einer Aufwertung bestehender Wohngebäude ist bereits an der Straße der Chemiearbeiter 21 bis 37 zu sehen. Der ehemals durchgehende Fünfgeschosser mit 90 Wohnungen wurde in zwei Blöcke mit je drei Etagen und insgesamt 35 Wohneinheiten umgewandelt und zeigt sich schon rein optisch in einem frischen Bild. Die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage erzeugt Strom, den die Mieter zu einem Vorzugspreis nutzen können.
Dieser Weg der Aufwertung soll fortgesetzt werden. Als nächsten Komplex hat sich „Die Wolfener“ die Albert-Schweitzer-Straße vorgenommen. Hier sollen ab Herbst dieses Jahres die oberen beiden Etagen zurückgebaut werden und die Eingänge mit den Nummern 2 und 20 gänzlich verschwinden.
Für die Straße der Chemiearbeiter 39 bis 73 hat sich die Genossenschaft eine ganz neue Gestaltung einfallen lassen, was aber noch Zukunftsmusik ist. So werden aus den uniformierten Wohnblöcken durch Rückbau zwei- und dreigeschossige Wohnhäuser, die dann mit der Monotonie des sozialistischen Wohnungsbauprogramms überhaupt nichts mehr zu tun haben.
Eine Aufwertung wird es auch rund um das Büro- und Wohngebäude an der Fritz-Weineck-Straße geben. Die dort vor kurzem aufgestellte Schutzmauer wird von den Bitterfelder Claus Brothers farbenfroh gestaltet, so dass sich die Mieter auch in ihrem kleinen Hof am Haus wohlfühlen können.
Neubau
Neue Häuserarten sind ein weiterer Weg für Wolfen-Nord. „Einen Komplettwandel wird es in den kommenden Jahren auch in der Straße der Völkerfreundschaft geben“, erzählt die Vorstandsvorsitzende. So plane man, auf dem derzeit leeren Terrain an der Straße Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser und vor allen Dingen kleine grüne Oasen mit Spielplätzen zu errichten.
Das von der Stadt Bitterfeld-Wolfen erworbene Grundstück werde dann schrittweise umgestaltet und mit neuen Bänken versehen, so dass eine grüne Oase entstehen kann.
Abriss
„Unumgänglich wird aber auch der Abriss einiger Wohnblöcke bleiben“, sagt Sabine Barth. Dafür seien die Blöcke der Virchowstraße 22 bis 30, die Grünstraße 16 bis 20 und die Wittener Straße 19 bis 27 vorgesehen. „In diesen Wohnungen haben Anfang des Jahres 2017 nur noch 39 Mieter gewohnt“, beschreibt Barth einen Grund für den Abriss.
Diesen Mietern werde von der Genossenschaft neuer und sanierter Wohnraum angeboten und eine Unterstützung als Umzugskostenpauschale gezahlt, so die Vorstandsvorsitzende.
Doch nicht nur Aufwertung, Neubau und Abriss spielen bei der Genossenschaft in der nächsten Zeit eine wesentliche Rolle. Auch die Wohnungssanierung für Neumieter und die energetische Sanierung habe Priorität, beschreibt Barth die Aufgaben der Genossenschaft. (mz)

