Wettkampf im Löschangriff
THURLAND/MZ. - "Aber wir geben nicht auf", so Wehrleiter Hans Kilz, der auf einen besseren zweiten Lauf hofft. Anlass für den Wettkampf war das 95. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Thurland, das am Freitag im Rahmen der 700-Jahrfeier des Ortes begangen wurde.
47 Mitglieder, davon 31 Aktive, zählt die Wehr. Am 13. April 1913 wurde sie offiziell gegründet, so schrieb es der erste Wehrleiter in sein Tagebuch - es ist noch heute erhalten. "Eine Kopie des Gründungsnachweises zeigen wir dieses Wochenende auch den Besuchern der Chronikausstellung im Gemeindeamt", so Kilz.
Dort gibt es auch alte Gerätschaften, Uniformen, Fotografien zu sehen. Ein Höhepunkt in der Geschichte der Wehr ist durch Fotos belegt: 1929 fand ein Feuerwehrverbandstreffen in Thurland statt. "Es müssen sehr, sehr viele Besucher hier gewesen sein", so Kilz, der selbst seit 49 Jahren Feuerwehrmann ist.
Ein weiterer Meilenstein war 1963 die Errichtung des Geräteschuppens. Von der LPG bekamen die Kameraden eine alte Halle zur Verfügung gestellt, die sie dann in Eigeninitiative um- und ausbauten. Heute steht diese Halle leer und die Thurländer Feuerwehrleute haben ein neues Gerätehaus hinter dem Gemeindeamt. "Das wurde 1998 gebaut und wir gestalteten die Grünanlagen und das Umfeld."
Stolz sind die Kameraden auch auf ihre Wettkampfgeschichte. Seit 1963 hatten sie sich häufig für die Kreisausscheide - heute Pokalläufe - qualifiziert, waren zweimal sogar Kreismeister. An diese Erfolge wollten sie am Freitag anschließen.
Neun Mannschaften aus sieben Ortschaften kämpften um den Sieg. Beim Löschangriff "nass" müssen sie Schläuche, Geräte und die Tragkraftspritze auf ein Podest legen. Erst wenn kein Teil mehr über den Rand hinaus ragt, kann der Wettkampf beginnen. Die sechs Teilnehmer einer Mannschaft kennen ihre Positionen genau. Jeder Handgriff muss sitzen. Gemeinsam müssen sie auf zwei Bahnen den Schlauch ausrollen und anschließend mit einem Wasserstrahl zwei kleine Zielscheiben treffen.
Feuerwehrfrau Anita Weber aus Marke ist Mitglied in der einzigen Frauenmannschaft an diesem Vormittag. Auch ihr Team hatte im ersten Lauf Schwierigkeiten. "Unser Schlauch war zu kurz und reichte nicht tief genug ins Wasserbecken. Das kostete Zeit", erklärt sie.
Mit einer Zeit von 81,1 Sekunden aus beiden Läufen siegte schließlich die erste Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Retzau vor Marke und Lingenau.