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Wettbewerb im Busverkehr Wettbewerb im Busverkehr: Konkurrenz für Vetter

Von Stefan Schröter 01.12.2015, 08:44
Die roten Bussen der Bahn-Tochter DB Regio Bus
Die roten Bussen der Bahn-Tochter DB Regio Bus Deutsche Bahn AG Lizenz

Salzfurtkapelle - Ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn will im Jahr 2017 voraussichtlich für einen Wechsel im Landkreis sorgen und im Nahverkehr das Busunternehmen Vetter ablösen. Sobald der Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Konzessionen neu ausschreibt, wird sich auch das Unternehmen DB Regio Bus darauf bewerben. Auf MZ-Nachfrage bestätigte eine Bahn-Sprecherin, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Ausführlicher will sich das Unternehmen derzeit zu den Plänen jedoch nicht äußern.

Das Unternehmen DB Regio Bus existiert seit 2012. Anfang 2015 löste es beispielsweise im Landkreis Spree-Neiße die Neißeverkehr GmbH im Busbetrieb ab. Dabei wurden alle Neißeverkehr-Mitarbeiter übernommen, berichtete damals der Märkische Bote. Mitte Dezember übernimmt DB Regio Bus einzelne Buslinien in Potsdam.

Doch wie reagiert der bisherige Betreiber des Nahverkehrs im Landkreis auf dieses Vorhaben? Dem in Salzfurtkapelle ansässigen Unternehmen Vetter sind die Aktivitäten des Konkurrenten DB Regio Bus bekannt. Kommt es künftig zum Wettbewerb um den Busbetrieb in Anhalt-Bitterfeld, wolle man sich diesem stellen: „Wir werden uns bemühen, unsere Aufgaben weiterführen zu dürfen“, sagte Wolfdietrich Vetter, Geschäftsführer der Vetter GmbH und von Regionalverkehr Bitterfeld-Wolfen (RVB). „Auf Grundlage unserer Erfahrungen werden wir um unsere Existenz kämpfen.“

Das Verkehrsunternehmen Vetter ist bereits seit 1946 im damaligen Kreis Bitterfeld aktiv, nach der Wende kam noch der Bereich Köthen hinzu, im Jahr 2009 außerdem der Bereich Zerbst. Seit Mitte dieses Jahres ist die Vetter-Tochter RVB GmbH zudem in Nordsachsen in den öffentlichen Personennahverkehr eingestiegen. Nun aber droht Vetter Konkurrenz im eigenen Traditionsgebiet.

Ausschreibung des öffentlichen Nahverkehrs im komenden Jahr

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld wird die Ausschreibung des öffentlichen Nahverkehrs für den Zeitraum 2017 bis 2026 im kommenden Jahr veröffentlichen. Sollte nach diesem Verfahren tatsächlich DB Regio Bus den Zuschlag bekommen, müsste das Unternehmen binnen relativ kurzer Zeit ein umfangreiches Aufgabenpaket bewältigen: Dutzende Busse müssen besorgt, Fahrer eingestellt werden. Auch eine neue Niederlassung müsste man aufbauen – bisher sitzt die DB Regionalleitung in Potsdam.

Aber egal, wer sich letztlich im Wettbewerb durchsetzt - die Fahrgäste dürften vor allem die Auswirkungen auf die Preise interessieren. Doch hier sind enge Grenzen gesetzt, denn bei den Ticketpreisen muss sich jeder Anbieter an Vorgaben des Landkreises Anhalt-Bitterfeld halten. Im aktuellen Entwurf zur ab Mitte 2017 geltenden Finanzierungssatzung heißt es, dass innerhalb einer Tarifzone ein Einzelfahrschein maximal zwei Euro kosten darf, eine Wochenkarte maximal 19,10 Euro und eine Monatskarte 57 Euro. Aktuell kosten diesen drei Tickets im Anhalt-Bitterfelder ÖPNV 2,10 Euro, 18,40 Euro und 69,90 Euro.

Am Dienstagabend hat sich der Verkehrsausschuss des Kreistages von Anhalt-Bitterfeld mit der Satzung und dem Nahverkehr ab dem Jahr 2017 befasst. Vertreter der Bahn-Tochter haben diesen Ausschuss bereits als Gäste besucht. Die MZ berichtet noch ausführlich über die gestrige Sitzung. (mz)

Ein Bus von Vetter.
Ein Bus von Vetter.
André Kehrer Lizenz