Werkssiedlung Werkssiedlung: Piesteritzer Hof ohne Pächter
Piesteritz/MZ. - "In diesem Jahr ist mit einer Eröffnung nicht mehr zu rechnen", schätzt der Geschäftsführer der Piesteritzer Siedlungsgesellschaft, Gerhard Leske. Denn seit September steht das Projekt ohne Wirt da. "Mit dem Pächter waren alle Verträge schon unterschrieben", klagt Leske. Doch im September kam aus Frankfurt am Main die Absage. Begründung: das Hochwasser. "Der hat einfach nur kalte Füße bekommen", meint Leske - und sieht im Nachhinein sogar etwas Gutes dabei. "Er hätte sich wohl tatsächlich übernommen", schätzt er.
Denn was die Siedlungsgesellschaft und ihre Mutter, die Bayernwerke AG, eigentlich wollen, ist schon etwas besseres. "Gehobene Mittelklasse", so nennt es Leske, soll das Restaurant im rechten Teil des Hofs sein, links ist Gastronomie für Touristen und Familienfeiern geplant, der Saal bietet nochmals Platz für mindestens 200 Gäste. "Wir erwarten vom Pächter eine wirklich gute Küche", sagt Leske - und ist bereit, beim Finanziellen deutliche Abstriche zu machen. "Die Sanierung ist eher Kultursponsoring", meint er. Dass die Gesellschaft aus der Pacht am Ende Gewinne einstreicht, erwartet Leske kaum. Wie viel die Gesellschaft in die Restaurierung des Hauses gesteckt hat, will Leske allerdings nicht sagen. "Es ist eine Investition ins Gesamtprojekt Werkssiedlung", sagt er. Und trotz des Entgegenkommens, so einfach findet sich augenscheinlich ein Pächter nicht. "Wir haben schon viele Gespräche geführt", einigen sei das Haus samt Pension zu groß gewesen. Leske telefoniert derzeit die "Gastronomie-Hitlisten" Deutschlands durch. "Ein Wirt unter den zehn besten Sachsen-Anhalts wäre schon nicht schlecht", meint er. Eines sei aber auch klar: "Wir schauen uns die Interessenten jetzt noch genauer an."