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Wegen Corona erneut verschoben Wegen Corona erneut verschoben: Wie geht es weiter für den Goitzsche Marathon?

Von Tim Fuhse 13.03.2021, 11:00
Der Start am Bitterfelder Stadthafen beim letzten Goitzsche Marathon - solche Bilder wird es wohl erst im Herbst wieder geben.
Der Start am Bitterfelder Stadthafen beim letzten Goitzsche Marathon - solche Bilder wird es wohl erst im Herbst wieder geben. André Kehrer

Bitterfeld - Wettkampfbegeisterte Läufer aus der Region müssen weiter Geduld haben. Wegen der Corona-Pandemie wird der Goitzsche Marathon erneut verschoben. Der ursprünglich für den 2. Mai geplante Lauf soll stattdessen im Herbst stattfinden - möglicherweise am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit. Das bestätigen die Organisatoren vom Verein Dachverband Goitzsche Sport und Kultur der MZ.

Schon im letzten Jahr war der beliebte Wettkampf am Goitzschesee zunächst auf Herbst verschoben und dann später ganz abgesagt worden. Auch in diesem Frühling verhindern Infektionszahlen und Schutzregeln einen Start zum angestammten Termin.

Andere Läufe wie der Leipzig Marathon wurden zuletzt ebenfalls abgesagt - noch scheint das Durchführen solcher Großveranstaltungen in weiter Ferne. „Da müssen wir ganz ehrlich sagen: Das ist auf absehbare Zeit nicht möglich“, meint Vereinsvorstand Lars Schindler.

Dank der fortschreitenden Impfmaßnahmen dürfte der Herbst eine sicherere Alternative darstellen

Noch weiter abzuwarten sei keine Option. Um das Event auf die Beine zu stellen, benötige man rund acht Wochen Vorlauf. Auch die Teilnehmer müssten sich entsprechend vorbereiten, sie trainierten auf ein konkretes Datum hin. „Die Enttäuschung wäre bei den Läuferinnen und Läufern umso größer, wenn wir ein oder zwei Wochen vorher absagen müssten“, sagt Jörg Lipka, der Sportliche Leiter beim Dachverband.

Dank der fortschreitenden Impfmaßnahmen dürfte der Herbst eine sicherere Alternative darstellen. Die Organisatoren peilen den 3. Oktober als Ersatztermin an. Zunächst muss aber abgeklärt werden, ob der Lauf an jenem Tag mit etwaigen Einheitsfeierlichkeiten kollidieren würde.

Eine Anfrage wurde bereits an die Bitterfeld-Wolfener Stadtverwaltung geschickt. Auch gemeinsame Aktionen mit Partnern halten die Marathon-Organisatoren für denkbar, etwa ein kulturelles Vorprogramm. So oder so ist man mit Blick auf den Herbst optimistisch. „Das sind wir eigentlich guter Hoffnung“, sagt Lipka.

Letzten Mai brachte die kurzfristige Absage den Verein in Finanznöte

Bis der neue Termin fix ist, können sich vorerst keine weiteren Sportler für den Wettbewerb einschreiben. Das Anmeldeverfahren wurde zunächst gestoppt. Die Startplätze der bislang 99 registrierten Läufer werden auf den Herbst übertragen. Im Zweifelsfall können bereits überwiesene Startgebühren auch erstattet werden, sichern die Verantwortlichen zu.

Rückforderungen machen ihnen die Arbeit gleichwohl nicht leichter. Der Goitzsche Marathon wird ehrenamtlich organisiert. Letzten Mai brachte die kurzfristige Absage den Verein in Finanznöte, weil rund 10.000 Euro aus den eingesammelten Startgebühren bereits für Medaillen, Banner, EDV und Steuerberater ausgegeben wurden.

Seinerzeit halfen die Läufer. Rund drei Viertel der über 600 angemeldeten Sportler spendeten ihre Startgebühren oder wandelten sie in bis 2022 gültige Gutscheine um. „Die Resonanz dazu war sehr stark“, sagt Schindler.

Einen erneuten virtuellen Ersatzmarathon wird es diesen Mai wohl nicht geben

Das habe Vertrauen geschaffen. „Da ist der Rückhalt der Läuferinnen und Läufer da“. Dennoch wurden die Ausgaben in diesem Jahr sicherheitshalber zurückgehalten. „Es sind noch keine Verbindlichkeiten aufgelaufen“, berichtet der Vorstand. Grundsätzlich stehe der Marathon aktuell auf einem soliden Fundament, auch weil langjährige Firmenpartner das Event trotz der Absagen unterstützten. „Finanziell ist das erstmal abgesichert“, sagt Schindler. Geplante Investitionen in neue Kamera- und Messtechnik mussten allerdings verschoben worden.

Einen erneuten virtuellen Ersatzmarathon wird es diesen Mai wohl nicht geben. Letztes Jahr absolvierten mehr als 300 Sportler rund um das ursprünglich angedachte Wettkampfdatum eigene Strecken, die Marathon-Organisatoren erstellten daraus Siegerlisten. „Das ist momentan eher nicht geplant“, sagt Schindler. (mz)