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Wasser verschwindet im Boden Wasser verschwindet im Boden: Rohrbruch in der Kraftwerkssiedlung setzt Anwohnern zu

Von Andrea Dittmar 19.12.2020, 06:30
Leitung ist freigelegt.
Leitung ist freigelegt. Kehrer

Bitterfeld - Mehr als Tropfen kommen nicht aus der Dusche. An Wäsche waschen ist ebenfalls nicht zu denken. Seit Dienstag komme in der Bitterfelder Kraftwerksiedlung rund um den Otto-Hahn-Platz kein Wasser mehr aus der Leitung, schreibt Leserin Severine Böttcher. „Ein Trinkwasserwagen steht an der Ecke, aber was ist mit den Rentnern, die es bis dahin nicht schaffen?“, fragt sie.

Leck ist nach Angaben der Midewa sehr schwer zu finden

Nicht nur den Anwohnern in der Kraftwerksiedlung, auch dem Wasserversorger Midewa machte das tagelang fehlende Nass Sorgen. Denn es handelt sich sicher um einen Wasserrohrbruch, sagte Midewa-Mitarbeiter Ralf Stüwe. Was es für den Einsatz bei dieser Havarie schwieriger macht ist, dass das Wasser nicht oberirdisch austritt - wie in sonst so vielen Fällen bei einem Rohrbruch.

„Das Wasser läuft unterirdisch ab“, erklärte Stüwe weiter. Am Dienstagabend war der Notfall in der Kraftwerksiedlung bekannt geworden. Den genauen Ort der Havarie mussten Leck- und Leitungsorter bestimmen: vermutlich am Pistorplatz. An der Ecke Ertel- und Stefan-Simon-Straße wurde am Freitag durch eine Firma beim Ausschachten auch das Leck gefunden.

Die Rohre in dem Bereich seien etwa 80 Jahre alt - eventuell spielt schon das eine Rolle, sagte Bereichsleiter Martin Rühling. Am Montag sollen die Arbeiten in der Kraftwerksiedlung weitergehen. „Wir können noch nicht abschätzen, wie lange die Arbeiten dauern werden“, so Rühling. Stattdessen wolle man sich vorsichtig herantasten. Zuerst wird der alte Schieber ausgetauscht, der eine potenzielle Schadstelle sein könnte. Dann werden die Rohre entlüftet.

Midewa will eine fliegende Leitung legen

Bis das gebrochene Rohr wieder geflickt ist, legt die Midewa eine sogenannte fliegende Leitung. „Wir speisen von einem Hydranten, in dem noch Wasser ist, in einen anderen ein“, so Midewa-Mitarbeiter Ralf Stüwe. Dafür werden Standrohre verwendet, wie sie auch bei Löscheinsätzen der Feuerwehr zum Einsatz kommen.

Für die oberirdisch liegenden Leitungen, die nun die Anwohner mit Wasser versorgen, wurden außerdem noch Abdeckungen bestellt, so dass Fußgänger gefahrlos darüber hinweg kommen. (mz)