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Warten ist falsche Medizin Warten ist falsche Medizin: Chefarzt der Bitterfelder Kinderklinik warnt vor Zurückhaltung

Von Ulf Rostalsky 01.12.2020, 10:30
Chefarzt Thomas Beier
Chefarzt Thomas Beier Gzbiwo

Bitterfeld - Die Corona-Pandemie hat den Alltag verändert. Auch die medizinische Versorgung ist davon betroffen. Das gilt nicht zuletzt für das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen, in dem aktuell für das Klinikum Bitterfeld ein Besucherstopp gilt.

„In allen Kliniken gelten angesichts der Pandemie konsequente Hygieneregeln, um gerade auch die Gesundheit der stationär aufgenommenen Patienten zu schützen“, sagt Dr. med. Thomas Beier. Er ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und beobachtet eine Sache mit Sorge.

Einige Eltern halten sich bei Arztbesuchen mit ihren Kindern momentan spürbar zurück: „Es gibt trotz Corona keinen Grund, der im Erkrankungsfall dagegensprechen würde, ein Kind in der Klinik oder in der Kinderarztpraxis behandeln zu lassen. Die Hygienekonzepte funktionieren überall sehr gut.“

„Die Kinderkliniken sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für kleine und schon etwas größere Patienten da“

Der Appell kommt nicht von ungefähr. Medizinische Hilfe für Kinder kann sehr schnell notwendig sein. Platzwunden müssen versorgt werden. Chronische Erkrankungen bedürfen der Kontrolle.

„Die Kinderkliniken sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für kleine und schon etwas größere Patienten da“, betont der Chefarzt und weist auch auf anstehende Impftermine und Vorsorgeuntersuchungen hin. „Sie sollten nicht unnötig lange aufgeschoben werden“, meint der Facharzt.

In der Bitterfelder Kinderklinik werden jährlich rund 1.600 junge Patienten stationär behandelt. Gleichzeitig werden über 3.000 ambulante Fälle versorgt.

Ambulante Praxispatienten können den Seiteneingang an der Kinderklinik nutzen

Vom Neugeborenen bis zum 18-jährigen Jugendlichen erfolgt eine stationäre, teilstationäre und auch ambulante fachärztliche Behandlung. Das diagnostische und therapeutische Leistungsspektrum ist umfassend und interdisziplinär. „Die Ängste von Eltern, dass sie in der aktuellen Situation beispielsweise nicht als Begleitperson ihrer Kinder aufgenommen werden, ist unbegründet. Wenn sie selbst keine Krankheitssymptome haben und sich an die Hygiene- und Kontaktregeln in der Klinik halten, finden sich Lösungen. Einige Behandlungen lassen sich zudem ambulant durchführen“, infor-miert Thomas Beier.

Notfälle kommen über die Notaufnahme ins Gesundheitszentrum. Ambulante Praxispatienten können direkt den vom Außenbereich zugänglichen Seiteneingang an der Kinderklinik nutzen. (mz)