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Folgen der Pandemie für Gasthäuser Vom Gastronom zum Masseur: Jörg Glückselig bietet in Rödgen jetzt Nervenpunktmassagen an

Von Michael Maul Aktualisiert: 14.01.2022, 13:07
Jörg Glückselig benötigt in seinem kleinen Behandlungsraum keine Technik. Er arbeitet nur mit seinen Händen.
Jörg Glückselig benötigt in seinem kleinen Behandlungsraum keine Technik. Er arbeitet nur mit seinen Händen. (Foto: Michael Maul)

Rödgen/MZ - Jörg Glückselig ist ein so genannter Quereinsteiger. Gelernt hat der 1963 geborene Thalheimer eigentlich Serviermeister. Jetzt hat er sich, bedingt durch Corona, einem anderen Service verschrieben. Es ist die so genannte Nervenpunktmassage, die ähnlich der Akupunktur angewandt wird. Nur kommen dabei keine Nadeln, sondern die geschulten Hände des Masseurs zum Einsatz.

Nach dem Abschluss als Serviermeister hat er mehrere Jahre in diesem Beruf gearbeitet. In der Zeit nach der Wende war es die Sportgaststätte in Thalheim, die er gemeinsam mit seiner Frau betreut hat, danach die ehemalige Konsumgaststätte, in der jetzt der Gasthof zu Rödgen seinen Sitz hat. „1994 haben wir eröffnet und im Jahr 2004 um- und ausgebaut“, nennt er die weiteren Schritte seiner Berufstätigkeit.

In Zeiten der wegen der Pandemie geschlossenen Gasthäuser, hat sich Jörg Glückselig weitergebildet

Danach waren es neben Familienfeiern oder Geburtstagen auch andere Festlichkeiten, die er mit seinem Team im Gasthof ausgerichtet hat. Einen zwischenzeitlichen beruflichen Abstecher in die Ernährungsberatung hat er allerdings sehr schnell wieder verworfen. „Es gibt zu viele Leute, die dort alles besser wissen und die einem versprechen, viele Kilos in wenigen Tagen zu verlieren“, meint er lachend. In diese Kategorie habe er sich nicht einordnen wollen. Und so sei es mehr oder weniger ein Zufall gewesen, dass er sich der Nervenpunktmassage gewidmet habe.

In Zeiten der wegen der Pandemie geschlossenen Gasthäuser, hat sich Jörg Glückselig weitergebildet. Stillstand sei nicht sein Ding und er habe eine weitere Herausforderung gesucht. Nach Lehrgängen bietet er jetzt im eigenen Haus seinen neuen Service an. „Die Menschen, die zu mir kommen, müssen mir sagen, wo es weh tut“, sagt er.

„Man muss sich bei der Behandlung schon mit der Anatomie des Menschen auskennen“

Und während ein Chirurg zum Beispiel das Röntgenbild betrachte, sehe er den gesamten Menschen bei seiner Behandlung, sagt der Mann, der weiterhin auch noch Wirt im „Gasthof zu Rödgen“ ist. Vereinbaren könne er beides gerade in der jetzigen Zeit sehr gut, denn wenn nicht viele Gäste kämen, habe er Zeit, sich mit dem einzelnen Menschen zu beschäftigen.

„Man muss sich bei der Behandlung schon mit der Anatomie des Menschen auskennen“, so Glückselig. Aber auch die Kenntnis über das Zusammenspiel der einzelnen Körperteile sei wichtig. „Eins funktioniert nicht ohne das andere“, weiß er. Und nur durch das Zusammenspiel der einzelnen Körperteile, der Nerven-, Lymph- und Blutbahnen könne der Mensch leben. „Wenn irgendetwas klemmt, helfe ich gern, dass es wieder funktioniert“, sagt er.