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Verzweigte Gänge als Lebenssymbol

Von DETMAR OPPENKOWSKI 14.01.2009, 16:15

BITTERFELD/MZ. - Dafür haben sich die Schüler des Fachgymnasiums am Berufsschulzentrum "August von Parseval" bereits im November für drei Tage in das Kloster Petersberg zurück gezogen und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen.

Neben der inhaltlichen Annäherung und Umsetzung war dem Lehrer für Kunst, Religion und Mathematik beim "Petersbergprojekt" auch wichtig, dass die Kursstufen im Rahmen des Ethik- und Relegionsunterrichtes eine Vorstellung vom religiös-kulturellen Leben der Mönche bekommen.

Insgesamt 23 Schüler der zwölften Klassen nahmen 2007 und 2008 an diesem Projekt teil und verbanden das Theoretische mit dem Praktischen. "Das Labyrinth ist seit jeher ein Symbol für den Lebensweg", sagt Volker Neuholz und weiter: "Hier im Kloster sollten die Jugendlichen diesem Gedanken mit kreativen Mitteln Ausdruck verleihen."

So wie Sebastian Henska. Der 17-Jährige besucht die Wirtschaftsklasse und hat einige Erfahrungen aus dem Aufenthalt gezogen. "Wir konnten hier ohne Druck arbeiten und unsere Ideen in Ruhe umsetzen", sagt Henska. Er hat sich für ein dreidimensionales Materialbild aus Gips entschieden und ihm dem Titel "Römische Gartenlabyrinthe" gegeben.

Auch seine Mitschülerin, Sabrina Goldack, hat sich mit dem Thema auseinander gesetzt und die Schautafel zu den "Schriftlabyrinthen" erarbeitet. Gleichzeitig war auch der miterlebte Alltag im Kloster interessant. "Wir waren da schon mit einbezogen - ob durch die Anwesenheit oder den direkten Austausch mit den Mönchen", sagt sie. Aber ein ganz besonderer Höhepunkt sei das "Kerzenlabyrinth" gewesen. Hierfür wurden an einem Abend Kerzen in Kreisform in der Kirche aufgestellt und angezündet. Die einzige Lichtquelle in dem großen Raum. "Es war sehr meditativ", sagt Volker Neuholz. Sein Fazit über den Klosteraufenthalt ist eindeutig: "Die Schüler mussten sich darauf ganz einlassen. Das haben sie getan."

Für ihn hatte das Projekt gleich mehrere Vorteile: "Wir konnten eine andere Umgebung als Lern- und Lebensort kennen lernen, uns intensiv mit einem Thema auseinander setzen und dieses künstlerisch umsetzen."

Ob aus Ton oder Glasmosaiks, ob auf Schiefer oder Papier - die Schüler haben mit unterschiedlichen Materialien und in unterschiedlichen Varianten "Labyrinthe" erarbeitet. Ebenso heißt die Ausstellung. Sie wird am Donnerstag um 18.30 Uhr in der Galerie am Ratswall eröffnet und ist dort bis zum 22. Februar zu sehen.