Tragödie am Bergwitzsee Tragödie am Bergwitzsee: Herrliches Gewässer mit Tücken
Bergwitz/MZ/teo. - Selbst wenn "hier wahrscheinlich niemand hätte helfen können" - Richard Knobloch macht der Vorfall nachdenklich. Fast zwei Jahrzehnte lang hat er jeden Sommer als Schwimmmeister den Badebetrieb im damaligen Strandbad Bergwitzsee - fast an der gleichen Stelle - überwacht, bis es die Gemeinde 1992 aus Kostengründen aufgab und im gesamten Uferbereich ihrer Gemarkung Schilder aufstellen ließ: Baden auf eigene Gefahr.
"Da können wir nur froh sein, dass das über zehn Jahre gut gegangen ist", sagt Knobloch. Denn der See sei nicht zu unterschätzen. "Das Ufer wurde nach Schließung des Tagesbaus nicht als Strand ausgebaut - nur wenige Meter geht es seicht, dann ziemlich steil in die Tiefe", weiß er. Sorgen macht dem Rentner auch der Schilfgürtel. Mit ungutem Gefühl beobachte er nämlich immer wieder, dass sich Eltern dahinter sonnen und dabei nicht mehr ihre badenden Kinder im Blick haben. Und häufig - gerade bei einer Witterung wie am Dienstag mit Hitze und Quellwolken - bilden sich auf dem Wasser Wirbel, die selbst Schwimmern zum Verhängnis werden können. "Auf jeden Fall" plädiert der Bergwitzer Ex-Schwimmmeister also dafür, dass zumindest wieder ein Stück bewachter Strandabschnitt eingerichtet wird. Schließlich hat der Bergwitzsee Magnetwirkung für Badelustige bis weit in den Leipziger Raum hinein. Und indem Parkplätze angelegt wurden und Gastronomie zugelassen wird, so Knobloch, mache die Gemeinde doch auch deutlich, dass Badegäste sehr wohl erwünscht sind.