Tourismus-Spitzenplatz Tourismus-Spitzenplatz: In Bitterfeld-Wolfen übernachten 2019 überraschend viele Gäste

Bitterfeld - Die Stadt Bitterfeld-Wolfen erlebt in diesem Jahr einen wahren Tourismus-Boom. Wie in keiner anderen Kommune im Land ist die Zahl der Übernachtungen in den ersten drei Quartalen des Jahres gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes zählten die Übernachtungsbetriebe in diesem Zeitraum knapp 55.000 Übernachtungen - ein sattes Plus von mehr als 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allein die Gründe für diese überraschend positiven Zahlen sind nicht eindeutig zu bestimmen. Klar ist, dass das gesamte Bundesland, und im speziellen die Tourismusregion Anhalt-Wittenberg, in diesem Jahr vom Bauhaus-Jubiläum und dem damit verbundenen Interesse der Besucher von nah und fern profitiert, wie die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) erklärt.
Doch selbst in der Bauhausstadt Dessau-Roßlau ist der Aufwuchs an Übernachtungsgästen nicht so stark wie in Bitterfeld-Wolfen und beträgt „nur“ knapp 21 Prozent. In Oranienbaum-Wörlitz beträgt das Plus etwas über 15 Prozent. „Die guten Zahlen liegen zum einen möglicherweise an gestiegenen Kapazitäten in der Stadt, zum anderen muss man aber auch die absoluten Zahlen betrachten“, sagt IMG-Sprecherin Friederike Süssig-Jeschor.
Der Tourismus-Boom begeistert auch Tourismus-Experten aus der Region
Und absolut gesehen zählt Bitterfeld-Wolfen mit den knapp 55.000 Übernachtungen eben nur etwa ein Viertel von Dessau-Roßlau, wo zwischen Januar und September knapp 195.000 Übernachtungen gebucht wurden.
Der Tourismus-Boom begeistert natürlich auch Tourismus-Experten aus der Region, beispielsweise Lars-Jörn Zimmer aus Bitterfeld, Landtagsmitglied (CDU) und Vorsitzender des Tourismus-Verbandes Sachsen-Anhalt. „Diese sehr guten Zahlen zeigen das Potenzial der Region rund um die Goitzsche. Die Lage zwischen Dessau, Wittenberg, Halle und Leipzig ist exzellent. Jetzt zeigt sich, dass wir davon profitieren können“, so Zimmer, der in Pouch auch selbst ein Ferien-Ressort betreibt. Das starke Plus bei den Übernachtungen führt er auf eine gestiegene Bettenzahl in der Region und die sehr gute Auslastung zurück.
Auch Maria Grütze ist zufrieden mit der Auslastung ihrer Unterkünfte. Sie betreibt zum einen den Campingplatz und den Ferienpark Goitzsche in Bitterfeld und organisiert zum anderen die Vermietung der schwimmenden Häuser gleich nebenan. „Unsere Auslastung ist sehr gut, wir haben in diesem Jahr auch mehr Stellplätze auf dem Campingplatz.“
Auch in der Stadtverwaltung von Bitterfeld-Wolfen stößt der Tourismus-Boom auf Interesse
Die Übernachtungen dort würden auch registriert und landeten letztlich in dem Zahlenwerk der Statistiker des Landesamtes. „Urlaub in Deutschland wird immerbeliebter und die Goitzsche immer bekannter“, sagt Grütze. Einen Bauhaus-Effekt kann sie bei ihren Übernachtungszahlen hingegen nicht erkennen.
Und auch in der Stadtverwaltung von Bitterfeld-Wolfen stößt der Tourismus-Boom auf Interesse. „Diese Zahlen sind prinzipiell gut“, erklärt Stadt-Sprecherin Katrin Kuhnt. Gemeinsam mit dem Netzwerkverband und den Partnern rund um die Goitzsche müsse man die Zahlen nun aber im Detail analysieren, sagt sie. (mz)