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Tourismus an der Goitzsche Tourismus an der Goitzsche: Segelboote werben an Autobahn für Landschaftspark

Von ulf rostalksy 20.12.2013, 13:44
So sollen die neuen Tafeln an der Autobahn aussehen.
So sollen die neuen Tafeln an der Autobahn aussehen. Zweckverband Lizenz

Bitterfeld/MZ - Über Jahre haben an der Autobahn 9 vor der Abfahrt Bitterfeld-Wolfen in beiden Fahrtrichtungen braune Schilder auf die Bergbaufolgelandschaft Goitzsche aufmerksam gemacht. Doch der bisherige Schriftzug „Land Art Goitzsche“ auf den Tafeln soll verschwinden. Denn der Goitzsche-Zweckverband setzt auf den Wandel. Land Art als Hinweis auf die Landschaftskunst hat ausgedient.

Künftig wird stattdessen mit klassischer deutscher Beschreibung für das touristische Gebiet geworben. „Landschaftspark Goitzsche“ soll in weißen Lettern auf braunem Grund zu lesen sein. Kein Wort mehr, allerdings auch kein Wort weniger. Der Autofahrer soll schnell erfassen können, mit welchen Reizen die Region entlang der Piste aufwartet.

„Wir mussten etwas tun“

Die Entscheidung für die neuen touristischen Hinweisschilder fiel im Goitzsche-Zweckverband nicht von ungefähr. Geschäftsführer Klaus Hamerla nennt einen ganz praktischen Grund: „Ein Schild in Richtung Berlin ist defekt. Das muss ohnehin getauscht werden.“ Verbandsvorsitzender Lars-Jörn Zimmer (CDU) bringt außerdem die Veränderung der Situation vor Ort ins Spiel. Den Pegelturm samt Seebrücke, wie er auf dem einzigen verbliebenen Schild in Richtung München noch zu sehen ist, gibt es in der abgebildeten Form nicht mehr. Denn die Seebrücke auf dem Landart-Schild aus dem Jahr 2003 ist noch als klassische Pontonform zu erkennen. Außerdem bekommt der Besucher den Eindruck, dass Brücke und See wesentlich tiefer als die Uferbereiche liegen. „Die Wirklichkeit hat die alten Tafeln überholt. Deshalb mussten wir etwas tun“, erklärt Hamerla. Gleichwohl er bis jetzt keine Kostenschätzung für die neue Beschilderung vorlegen kann. Auch im Haushalt für das kommende Jahr hat der Schildertausch noch keine Hausnummer bekommen.

Allerdings gibt es bereits einen konkreten Entwurf, wie das neue Schild aussehen soll. Neben dem „Landschaftspark Goitzsche“ bleibt darauf der Pegelturm die Dominante. Um die Wasserfläche auf den schnellen Blick deutlicher erkennbar zu machen, sind Boote eingezeichnet. Senkrechte Linien vermitteln den Blick auf die Marina und verdeutlichen, dass die Goitzsche ein Mix aus Kunstobjekt und wassertouristischem Ausflugsziel ist. Der Entwurf ist nicht zuletzt praktischen Anforderungen geschuldet.

Tafel soll für alle Anlieger der Goitzsche sprechen

Bis zur Entscheidung gab es viele Diskussionen. Eine Frage war, wie viele Einzelmotive auf das Hinweisschild passen, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Eine wichtige Rolle spielte zudem der Wiedererkennungswert. „Es hätte sicher auch was vom Buchdorf sein können“, meint Zweckverbandsmitglied Lars-Jörn Zimmer, teilt aber die Auffassung des Grafikers, der nach mehreren Rücksprachen Pegelturm, Seebrücke, Boote und die Biermannsche Villa aufs Schild hob. Die Entscheidung glich einem Spagat. Die Tafel soll für alle Anlieger der Goitzsche sprechen, darf niemanden verprellen und muss das Wesentliche der Bergbaufolgelandschaft transportieren. „Wir haben uns für eine Variante entschieden und den Entwurf zur Genehmigung an die Landesstraßenbaubehörde weitergeleitet“, sagt Hamerla. „Wenn wir von dort die Bestätigung erhalten, können wir auch Aussagen zu den Kosten der neuen Tafeln treffen.“