Stadtwerke Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen: Strom und Wasser werden teurer

Wolfen - Die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen drehen an der Preisschraube. Tausende Kunden müssen sich 2017 auf Veränderungen in den einzelnen Nebenkostenbereichen einstellen.
Während sie bei Strom und Wasser nächstes Jahr tiefer ins Portemonnaie greifen müssen, sinkt zumindest der Gaspreis. Wie sich die Kosten im einzelnen verändern und wie das die Stadtwerke begründen:
Strom
Strom wird für viele Stadtwerke-Kunden ab 1. Januar um rund drei Prozent teurer. So steigt beispielsweise der Preis im Tarif Energy-M Privat Single (bis 2.500 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr) von 28,04 Cent auf 28,88 Cent. Das ist ein Plus von 0,84 Cent pro Kilowattstunde (kWh).
Wer bisher rund 2.000 kWh pro Jahr verbraucht, zahlt nächstes Jahr 16,80 Euro mehr. Der jährliche Festpreis bleibe hingegen in allen Tarifen bei den Stadtwerken konstant. Im oben genannten Tarif werden das weiterhin 71,97 Euro pro Jahr sein.
Grund für die Anhebung ist nach Angaben des Stadtwerke-Prokuristen Thomas Glauer vor allem die steigende Umlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Sie erhöht sich in Deutschland um 0,53 Cent auf 6,88 Cent (netto).
Außerdem wachsen die Kosten für die Stromnetze. Ab 2017 müssen die Stadtwerke 0,37 Cent (netto) bei den Netzentgelten drauflegen. Zwar fließt diese Abgabe von den Stadtwerken auch zum eigenen Tochterunternehmen – der Netzgesellschaft Bitterfeld-Wolfen. „Aber jeder Lieferant muss gleich behandelt werden, auch wenn es sich um unsere eigene Tochter handelt“, erklärt Thomas Glauer.
Wegen höherer Netzentgelte und der EEG-Umlage steigen bundesweit bei vielen Versorgern die Preise. 208 Grundversorger hätten für ihre Kunden bereits Erhöhungen um durchschnittlich 3,5 Prozent angekündigt, berichtete das Preisportal Check24.
In Sachsen-Anhalt erhöhen unter anderem auch EnviaM sowie die Stadtwerke Dessau und Wittenberg. Die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen versorgen rund 16 700 Kunden mit Strom.
Erdgas
Viele Versorger, darunter auch die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen, senken im neuen Jahr die Erdgaspreise. „Ab Februar geben wir die Einkaufsvorteile, die sich am Markt ergeben haben, an unsere Kunden weiter“, sagt Stadtwerke-Prokurist Glauer.
Die exakte Höhe werde derzeit kalkuliert, die notwendigen Gremienbeschlüsse herbeigeführt. „Die Dimension der Preissenkung wird sich an den Größenordnungen der umliegenden Stadtwerke und Versorger orientieren.“
Wasser
Bei den Trinkwasserpreisen verlangen die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen ab 2017 mehr Geld von ihren Kunden. Das Unternehmen sei nach vier Jahren konstanter Preise dazu gezwungen.
„Seit der letzten Anpassung sind die Kosten für den Trinkwasserbezug und den Netzbetrieb gestiegen“, sagt Thomas Glauer. Die Stadtwerke beziehen ihr Wasser vom Fernwasserversorger Elbaue-Ostharz. Die Betriebskosten des Netzes wüchsen für die Stadtwerke durch steigende Material- und Personalkosten.
Auch der Bevölkerungsrückgang schlage ins Kontor. Glauer berichtet, dass dadurch der Wasserabsatz in den Haushalten sinke. Auch im Industrie- und Gewerbesektor fließe weniger Nass. Angesichts dessen müssten nun auch über höhere Preise Verluste ausgeglichen werden.
„Die Erhöhung fällt allerdings sehr moderat aus“, meint Glauer. Ein Durchschnittshaushalt mit 80 Kubikmetern Wasserverbrauch zahle künftig rund 13 Euro mehr pro Jahr. „Trotz der Erhöhung bieten die Stadtwerke weiterhin die günstigsten Trinkwassertarife im Landkreis an.“
Fernwärme
Die Stadtwerke betreiben für Wolfen-Nord und Wolfen-Krondorf ein Fernwärmenetz für rund 9.000 Haushalte. Die Wärmelieferung ist laut den Stadtwerken in Sonderverträgen geregelt.
Die Preise orientierten sich dabei am Erdgasmarkt. Diese Preise vorherzusehen sei derzeit nicht möglich. „Die Stadtwerke gehen aber insgesamt von einem stabilen Erdgasmarkt aus“, so Glauer. (mz/dpa)