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Schifferkirche Priesitz Schifferkirche Priesitz: Wieder Hoffen auf den Mai

Von Ute Otto 01.01.2004, 17:15

Priesitz/MZ. - Weil dafür Pläne erstellt und Mittel beantragt werden mussten, konnten die Arbeiten erst im Herbst beginnen, so Christian Beuchel, Superintendent im Kirchenkreis Wittenberg, dem die Bauverwaltung für das historisch wertvolle Kirchlein obliegt.

Weihnachten waren Dach und Dachstuhl wieder hergestellt. Der kleine Fachwerk-Anbau, in dem sich der Glockenstuhl befindet, wurde auf dem alten Fundament völlig neu errichtet. Auf den First wurde auch wieder ein Kreuz gesetzt.

"Im Dorf wird erzählt", so Küsterin Sabine Jänicke, "dass sich ganz früher ein Fischlein auf der Spitze befand". Belege hätten sich dafür jedoch nicht gefunden. Für sie wie auch die kleine Gemeinde war es schon etwas traurig, das Gotteshaus zum zweiten Mal Weihnachten verwaist zu sehen. Aber an eine Christmesse zum Heiligen Abend war nicht zu denken, denn auch das Gestühl, das völlig im Wasser gestanden hatte, befindet sich noch immer in der Tischlerei. "Was davon irgendwie zu retten ist, soll erhalten bleiben", so Beuchel.

Übermannshoch hatte das Wasser seine Marke an den Wänden gelassen. Bei der Säuberung gab es noch eine Überraschung: Eine Wandmalerei wurde frei gelegt - ein Frauenkopf. Was das zu bedeuten hat, wie damit weiter verfahren werden soll, "muss nun mit dem Landesamt für Denkmalpflege geklärt werden", sagt der Superintendent.

Und doch wurde den Priesitzern im Mai eine Freude zuteil: Am 15. des Monats war der Mittelteil des Altars fertig restauriert und wurde in der Wittenberger Stadtkirche aufgestellt. Die Seitenflügel kamen im Herbst hinzu.

Das wertvolle Stück war bei der Flut von der Wucht des Wassers von der Platte gehoben worden und gegen eine Wand gekippt. Glück im Unglück - der Altar wurde zwar beschädigt, aber er versank nicht.

Und nun hoffen die Priesitzer erneut auf den Mai und dass das Himmelfahrtsfest mit der Kirchenweihe verbunden werden kann. "Ich denke schon", sagt Sabine Jänicke, "dass das alles sehr schön wird".