Spieltisch des Großvaters abgegeben Schachmuseum Löberitz bedankt sich für historische Spende - Enkelin eines Meisters kommt zu Besuch
Fast so alt wie die Schachgemeinschaft ist der Schachtisch, den die Enkelin von Bernhard Gregory dem Museum stiftete.

Löberitz/MZ - Viele Erinnerungen hat Alice Kahl nicht an ihren Großvater, den Schachmeister Bernhard Gregory. Doch das Interesse am Schachspiel teilt die 92-Jährige und spendete vor einigen Jahren dem Löberitzer Schachmuseum einen Tisch mit eingearbeitetem Schachbrett. Er stammt aus dem Jahr 1879. Nun besuchte die ehemalige Professorin der Universität Leipzig auf Einladung von Museumsleiter Konrad Reiß die Sammlung. Dass das Spiel der Könige solch eine Ehrung erfährt, freute die Schachmeister-Enkelin. „Hier wird der Tisch wirklich geschätzt und das freut mich.“
„Es bräuchte drei Tage, um hier alles anzuschauen“, sagte auch der Schriftsteller Rolf Voland, der zusammen mit Kahl das Museum besuchte. Viele Jahre selbst aktiver Schachspieler, konzentriert sich der Schriftsteller mittlerweile aufs Bücherschreiben. Natürlich über Schwarz gegen Weiß. Lehrbüchern und Memoiren, unter anderem aus dem Russischen übersetzt, widmet der Leipziger seine Arbeit.
Beide Besucher verewigten sich auf Schachbrettern, die für prominente Besucher bereit stehen, sagte Konrad Reiß. Er führte auch kurz in die Geschichte des Standorts der Schachgemeinschaft Löberitz ein, berichtete, wie in der Schule früher Schach gespielt wurde. Mittlerweile leide der Verein unter Nachwuchsmangel, hält sich aber spielerisch in den höchsten deutschen Kreisen.