Rühlmann-Orgel in ganz neuem Glanz

Greppin/MZ. - Einer der Ersten, der auf dem rundum erneuerten Instrument spielen wird, ist der Organist Karl-Heinz Sachs aus Holzweißig. Außerdem wird der Chor der Löberitzer Liedertafel für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes sorgen.

Die etwa vierwöchige Restaurierung der Orgel hat nach den Worten der ehrenamtlichen Vorsitzenden des Kirchspiels Wolfen, Kathrin Schwarze, etwa 42 000 Euro gekostet. "Die Orgelbauer waren vor Ort und haben alle Pfeifen ausgebaut", berichtet sie. Darunter waren auch die alten Zinkpfeifen, die Wilhelm Rühlmann 1922 eingebaut hat. Im Originalzustand von 1906 war das Instrument mit hochwertigeren Zinnpfeifen ausgestattet worden. Die mussten dann aber im Ersten Weltkrieg ausgebaut werden, weil das Metall für die Waffenproduktion gebraucht wurde. Nun erstrahlt die Greppiner Orgel in einem ganz neue Glanz - mit Zinnpfeifen.

Die ausgebauten Exemplare aus Zink sollen am Samstag beim Kaffeeplausch nach dem Gottesdienst zur Refinanzierung der Orgelerneuerung verkauft werden. "Wir nehmen nur eine kleine Spende, die eher symbolischen Wert hat", sagt Schwarze. Den Großteil der Kosten für die Restaurierung habe mit etwa 30 000 Euro die Kirche selbst übernommen. Weitere 10 000 Euro habe die Gemeinde Greppin beigesteuert. Der restliche Betrag komme von Sponsoren.

Ein weiterer Höhepunkt an diesem Tag ist das Weihekonzert mit dem in der Region bekannten Organisten René Mangliers. Er kennt die Greppiner Rühlmann-Orgel noch im alten Zustand, als ihr Töne fehlten und der Motor sehr laut war. Damit ist es nun vorbei. Der Diplommusiker wird bei dem Konzert um 17 Uhr, für das kein Eintritt verlangt wird, die neue Klangqualität des Instruments unter Beweis stellen. "Er spielt wunderbare Stücke", schwärmt Schwarze. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Bach, Beethoven, Brahms und Selbstkomponiertes. Die Kirchspiel-Vorsitzende lädt übrigens alle Orgelliebhaber ein, das restaurierte Instrument selbst einmal auszuprobieren.