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Lecker "Bitterfeld" Pizzeria "Rote Soße" aus Halle bringt die Goitzsche-Stadt auf ihre Speisekarte

Von Frank Czerwonn 13.01.2017, 12:29
Mathias Herbarth sorgt zusammen mit seinem Koch-Kollegen Florian Ciesielski für den richtigen Belag und die entsprechende Knusprigkeit der Pizza „Bitterfeld“.
Mathias Herbarth sorgt zusammen mit seinem Koch-Kollegen Florian Ciesielski für den richtigen Belag und die entsprechende Knusprigkeit der Pizza „Bitterfeld“. Pizzeria/Bruhn

Bitterfeld/Halle - „Bitterfeld ist einfach lecker und steckt voller Liebe.“ Yvonne Brünig kommt schnell ins Schwärmen, wenn sie von Bitterfeld redet. Das ist bei ihr rund und bunt. Kein Wunder. Schließlich handelt es sich dabei um die aktuelle Wochenpizza der halleschen Pizzeria „Rote Soße“.

Das Lokal bietet zusätzlich zum normalen Angebot auf der Karte eine wöchentlich wechselnde Kreation. Die tragen ausgefallene Namen wie „Highnacht“, „Hallodri“ oder „Pork vom Ork“. Doch so etwas wie die „Bitterfeld“ gab es selbst dort noch nie. „Sie ist unsere erste Wochenpizza mit einem Städtenamen“, sagt Filialleiterin Brünig.

Die Bekanntschaft der Stadt machte Bitterfeld zur Pizza

Doch wieso kommt die Ehre dieser Premiere ausgerechnet der Stadt an der Goitzsche zu? „Das liegt ganz klar an ihrer Bekanntheit“, erklärt Yvonne Brünig. Doch wie bei allen Wochenpizzen zuvor galt auch in diesem Fall: Zuerst war die Pizza-Kreation da, dann wurde der passende Name gesucht - und mit Bitterfeld gefunden. Da fragt man sich natürlich: Was macht diese Städtepizza aus?

Doch bevor Brünig den Belag dieser kreisrunden Teigspeise auseinanderdekliniert, ist eine Erklärung nötig: Die Mannschaft des Lokals in der Großen Ulrichstraße ist angetreten, um es anders zu machen als andere. „Wir haben die Pizza nicht neu erfunden, aber wir heben sie auf ein neues Level.“ Das man an diese Aufgabe mit einer großen Portion Spaß und Lockerheit herangehen will, zeigt auch das Motto des Lokals von Inhaber Andrej Sikan: „Make pizza, not war“.

Damit man stets neue Kreationen erfinden und bei den Gästen testen kann, gibt es die Wochenpizza. Im alle vier bis sechs Wochen stattfindenden Kreativmeetings mit den beiden Köchen kommen dafür neue Ideen auf den Tisch. Die fünf Teilnehmer diskutieren in lockerer Runde, ergänzen sich und stimmen am Ende ganz demokratisch ab. „So entstehen die Wochenpizzen der nächsten Zeit. Und dann werden dafür passende Namen gesucht.“

Pizza nach dem Vorbild des DDR-Klassikers Soljanka

Inspiration für das dieswöchige Angebot lieferte die Soljanka. „Die kannte in der DDR jeder.“ Und so landen auf dem Teig Zutaten, die man auch aus der berühmt-berüchtigten Suppe kennt: neben der hauseigenen roten Soße und Mozzarellakäse noch frische Paprika, rote Zwiebel, Salamischnipsel, Knackwurst- und Essiggurkenscheiben sowie nach dem Backen ein Klecks Crème fraîche. „Das ist quasi der Ersatz für die saure Sahne auf der Soljanka“, erklärt Brünig.

Wie die Pizza mit all dem belegt wird, zeigt ein Video, das auf der Facebook-Seite des Lokals zu sehen ist. Der Clip startet übrigens mit dem alten Drei-Schornsteine-Logo des Chemiekombinats Bitterfeld und ist mit dem lustigen Lied „Soljanka“ vom Schauorchester Ungelenk unterlegt.

"Jeder hier kennt Soljanka. Und jeder kennt Bitterfeld."

Und was hat dieses Pizzarezept nun mit Bitterfeld zu tun? Brünig erklärt dies mit dem DDR-Touch der Soljanka-inspirierten Pizza. Soljanka habe ja ein Ost-Image. Und es gebe wohl keine bekanntere Ost-Stadt als Bitterfeld. „Jeder hier kennt Soljanka. Und jeder kennt Bitterfeld“, sagt die 28-Jährige lobend, die übrigens in Wolfen geboren wurde und auch kurze Zeit in Bitterfeld gewohnt hat.

Und noch eine Verbindung zwischen der Stadt und der Pizza - oder richtiger: Italien - gibt es. Auf die verweist der Untertitel der Pizza: „Mit der Pappe nach Italien.“ Kennern ist klar, dass es hier um den Kult-Film „Go Trabi, go“ mit Wolfgang Stumph geht. Der eroberte vor einem Vierteljahrhundert die gesamtdeutschen Leinwände. Und die aufregende Trabant-Fahrt gen Italien startete bekanntlich in Bitterfeld.

"Bitterfeld" kann man sich nur noch bis Samstag schmecken lassen

Ob die Bitterfeld-Pizza genauso erfolgreich wird, muss sich zeigen. Bis zum Samstag kann man sie probieren. „Bislang läuft die mindestens so gut wie unsere vorherigen Wochen-Pizzen“, sagt Brünig. Hat sie sie denn auch selbst probiert? „Natürlich, ich verkaufe nichts, was ich nicht zuvor auch probiert habe.“

Die beliebtesten Wochenpizzen können sogar den Sprung auf die Dauerkarte schaffen - so wie beispielsweise „Egg Street Boy“ mit knusprigem Bacon, Spiegelei, Rucola, Parmesan und: Carbonara-Soße. „Das ist unsere einzige Pizza ohne unsere berühmte rote Soße“, betont Brünig. Deren Rezept bleibt übrigens geheim. Nur die beiden Grundbestandteile verrät die Filialleiterin: „Tomaten und ganz viel Liebe.“ (mz)

Die Pizzeria „Rote Soße“ in der Großen Ulrichstraße 26 in Halle bietet die „Bitterfeld“ nur in dieser Woche an. Eine Tisch-Reservierung empfiehlt sich. Geöffnet ist das Lokal montags bis samstags von 12 bis 22 Uhr.

Die Pizza "Bitterfeld"
Die Pizza "Bitterfeld"
Pizzeria/Bruhn