Penny-Markt in Bitterfeld Penny-Markt in Bitterfeld: Leerstand oder Sonderposten

Bitterfeld - Der Penny-Markt gegenüber dem Bitz steht leer. Das soll sich bald ändern. Das Kaufhaus Wreesmann betreibt in Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und in Luxemburg 800 Läden und wirbt mit einer Palette von mehr als 1.000 Produkten, die für weniger als einen Euro zu haben sind.
Die Action-Märkte setzen auf Sonderposten und den Standort Bitterfeld. „Uns liegt eine Anfrage zum Standort Penny-Verbrauchermarkt vor“, bestätigt Stefan Hermann, Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauwesen in der Stadtverwaltung. Die Rathausmannschaft muss das Ansinnen bewerten. Ohne ihr grünes Licht ist Action nicht machbar.
Eigentlich nur eine 1:1 Nachnutzung als Nahversorger möglich
Genau das ist jedoch das Problem. Auch wenn Hermann um die Gefahr weiß, dass leerstehende Gebäude oft Vandalismus ausgesetzt sind: Ja zur Anfrage kann er nicht sagen. Das begründete er in dieser Woche im Bau- und Vergabeausschuss. Das städtische Einzelhandels- und Zentrenkonzept stehe der Ansiedlung entgegen.
Denn gut 18 Prozent des Action-Sortiments fallen unter die Rubrik Zentren- und Nahversorgung. Alles andere sei schwer zuzuordnen, da es häufigen Wechseln unterliege.
Der Standort Penny-Markt an der Bundesstraße 100 ist jedoch für die Nahversorgung vorgesehen. „Hier geht nur eine 1:1 Nachnutzung durch einen Nahversorger“, heißt es aus der Verwaltung.
Die Action-Kette hat folglich keine Chance. Es sei denn, das Unternehmen könnte mit einem Gutachten nachweisen, dass es nicht gegen die Festlegungen des städtischen Einzelhandelskonzepts verstoße.
Ein markt zu viel im unmittelbaren Umfeld?
„Das Konzept ist kein Dogma“, stellt dagegen Ausschusschef Armin Schenk (CDU) fest. Tatsächlich haben die Räte erst kürzlich der Ansiedlung des vergleichbaren Philipps-Sonderpostenmarktes im ehemaligen „Praktiker“ in Wolfen zugestimmt.
„Wir müssen grundsätzlich überlegen, wie in Zukunft mit solchen Märkten zu verfahren ist“, steht auch für Stefan Hermann fest. Solche Fragen müssten bei der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts ganz genau beachtet werden.
Hermann ist es auch, der einen Finger in die Wunde legt. Mit der Genehmigung zum Bau des neuen Rewe-Marktes neben dem Bitz hätte man durchaus den Grundstein für das Ende des auf der gegenüberliegenden Straßenseite gelegenen Penny mitgelegt. Penny ist eine Rewe-Tochter. Dass beide Läden auf Dauer nicht nebeneinander existieren würden, habe sich nun gezeigt.
Action-Märkte gibt es in Deutschland. Österreich, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und in Luxemburg. In Summe sollen es 800 Filialen sein.
Ein Engagement in Bitterfeld wäre eine Premiere für das Unternehmen. Die nächsten Standorte finden sich aktuell in Berlin, Sondershausen und Arnstadt.
Die Angebotspalette reicht von Kosmetik über Spielzeug und Lebensmittel bis zum Heimwerkerbedarf. (mz/ur)
Statd hält sich zu Alternativen bedeckt
Wenn der Sonderpostenmarkt nicht in den Penny-Markt zieht, was dann? „Hat die Stadt Kontakt zu anderen Supermarktketten, etwa zum schwarzen Netto?“, will André Krillwitz wissen.
Wolfens Ortsbürgermeister kann sich an eine entsprechende Anfrage erinnern. „Vielleicht geht da ja etwas.“ Im Rathaus hält man sich mit Aussagen dazu bedeckt. Wenn es Kenntnis über leerstehende Immobilien gebe und von den Eigentümern auch Interesse bestehe, handele man und stelle die Objekte auf die städtischen Seiten.
In Sachen Penny-Markt an der Brehnaer Straße sind für Stefan Hermann die Messen indes nicht gesungen. Der Standort mit den Parkflächen sei perfekt.
„Wir müssen auch das Nachbargrundstück betrachten, für das die LMBV wirbt.“ Die Hoffnung auf den ganz großen Wurf schwingt in seinen Worten mit. Ein Baumarkt? „Warum nicht?“ (mz)