Orangenfest in Oranienbaum Orangenfest in Oranienbaum: Huldigung an Stadtgründerin
Oranienbaum/MZ/mk. - Am Wochenende zog es wieder los, das "bunte Oranienbaumer Orangenvolk" - mittlerweile schon zum dritten Mal. Und das bedeutete auch in diesem Jahr wieder ein Volksfest der ganz besonderen Art im Zeichen der kleinen orangenen Frucht und natürlich der Stadtgründerin Henriette Catharina von Oranien.
Dieser huldigten am Samstagnachmittag über 100 bunt kostümierte "Untertanen", anlässlich ihres 343. Hochzeitstages und marschierten, mit unzähligen Geschenken vor Catharina und ihrem Gatten Johann Georg, alias Jeanette Bergholz und Bernhard Hagedorn auf. Unter ihnen machten sich nicht nur die Mitglieder der Oranienbaumer Narrengilde verdient. Es fanden sich sogar Gäste aus der Partnerstadt Oranienburg zum Jubeln ein.
Doch die Präsente blieben nicht lange in fürstlicher Hand. Das Paar beschenkte nach dem kleinen Festzug den wichtigsten Gast des Tages. So bekam der Oranienbaumer Ortschronist Werner Müller die Ehrenbürger-Würde verliehen. Und das an seinem 88. Geburtstag als einziger Einwohner der Barockstadt seit über 70 Jahren. Er habe "30 Jahre lang die bürgerliche Geschichte erforscht und bewahrt", lobten die städtischen Verantwortlichen. Passend dazu erschien Werner Müller mit einem Oldtimer, der kaum alle überbrachten Geschenke zu fassen vermochte. Um die gelebte Kulturpflege herum wurde besonders die musikalische Umrahmung groß geschrieben. Neben den Revivalkünstlern ReBeatles oder auch den Geschwistern der Quietschis, sowie der Musikschule Fröhlich brachte besonders die Kultband Blau-Rot den Boden im großen Festzelt zum Beben. Mit Interpretationen aus den vergangenen drei Jahrzehnten traf die Combo eindeutig den Nerv des begeisterten Publikums. Mit dem Programm "Lach mal wieder" luden sich die Oranienbaumer am Sonntagnachmittag sogar einen Gast aus dem Ausland ein. Der Tscheche Petr Altman bot ein buntes Showprogramm mit viel Humor und natürlich Spaßgarantie.
Es stelle sich immer die Frage, "wie man ohne Geld das schönste Fest der Welt machen kann", beschrieb Frank Dittmer die ursprünglichen Voraussetzungen. Der Stadtrat für Kultur und Tourismus zeigte sich äußerst zufrieden, denn das Ergebnis könne sich in jedem Fall sehen lassen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Hauptveranstalter Dirk Möser sei das dreitägige Volksfest in diesem Jahr sehr gut gelungen.
Zeugnis dafür sollten auch die geschätzten 5 000 Besucher an diesem Wochenende sein. "Das war auch das, was wir kommunalpolitisch wollten", denn die Veranstaltung sei zum ersten Mal in großem Rahmen gelungen. Leider haben allerdings die finanziellen Mittel für einen passenden Festzug nicht gereicht. "Den kann man aber vielleicht in naher Zukunft wieder planen", prophezeite der Stadtrat.