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Olympia 1980 greifbar nah

Von Dirk Skrzypczak 18.02.2005, 15:22

Wittenberg/MZ. - Biermanns Stelle als Leiter des Reviereinsatzdienstes in Wittenberg übernimmt Michael Strache (44), der aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen in der Lutherstadt sowohl das Revier als auch Land und Leute wie seine Westentasche kennt.

"Die Polizei", erzählt der Vater von zwei Kindern, "ist für die Bürger der Funkstreifenwagen vor Ort oder sind die Beamten, die sich als Ansprechpartner mit den Problemen der Leute beschäftigen." Er sei mit "Leib und Seele" Schutzpolizist. Die neue Aufgabe "ist eine große Herausforderung. Die harte Arbeit in den vergangenen Jahren hat sich gelohnt." Strache, seit 1982 bei der Polizei, hat sich auf diversen Posten in Wittenberg und Dessau bewährt. "Eine gute Wahl", findet denn auch Franz Ziemer die Entscheidung der Personalkommission pro Strache, der sich unter fünf Bewerbern durchsetzte.

Der Polizeidienst ist die eine Leidenschaft des Wittenbergers, der Sport die andere. Als Schüler wechselte er an die Sportschule nach Halle, schaffte es als Hindernisläufer über 3 000 Meter bis in den Olympiakader für die Sommerspiele 1980 in Moskau. Mit dem späteren Weltmeister Hagen Melzer lieferte er sich auf der Bahn so manches packende Duell. Der Traum von Olympia erfüllte sich allerdings nicht. Im genormten DDR-Sport war er für die Hindernisstrecke zu kräftig, eben kein federleichter "Windhund".

"Ich kann damit leben und trauere den Zeiten nicht nach. Die Leute werden schon Recht gehabt haben." Dem Sport ist er als Vorsitzender des Wittenberger Radsportvereins treu geblieben. Und dass er nach wie vor gut im Saft steht, zeigte er 2003 bei den deutschen Polizeimeisterschaften. Mit seinem Drahtesel überquerte er beim Straßenrennen als Zweiter den Zielstrich. Nicht nur deshalb sieht Franz Ziemer den neuen Chef "RD" als Vorbild: "Ich würde mir wünschen, dass alle so hart wie er an sich arbeiten."