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Nicht mehr fünftes Wagenrad

Von Marcel Duclaud 04.01.2005, 17:09

Rötzsch/MZ. - "Die Interessengemeinschaft", freut sich Jochen Sieg, "ist ein Riesenerfolg und sollte beispielgebend sein." Dafür, dass es lohnt, wenn die Bürger selbst anpacken und sich für ihre Belange engagieren.

Vorher sei das kleine Rötzsch bei Dabrun mit seinen vielleicht 40 Einwohnern und rund 15 Häusern das fünfte Rad am Wagen gewesen. "Wir haben uns vernachlässigt gefühlt", sagt Sieg. Das habe sich inzwischen geändert. Nicht nur, dass die Straßenausbaubeiträge "korrigiert" worden sind, durch die Interessengemeinschaft werde der kleine Ortsteil deutlicher wahr genommen und vor wenigen Tagen erst fand, wie Bürgermeisterin Ingrid Janott berichtet, eine Runde zwischen Gemeindevertretern, Rötzscher Bürgern, Planungsbüro und bauausführender Firma statt.

Denn ganz zufrieden sind die Rötzscher noch längst nicht. Jochen Sieg, Vorsitzender der Interessengemeinschaft: "Wir fordern, dass die Mängel beseitigt werden. Die fangen an bei der Fugenbreite und reichen bis zu miserabel gepflasterten Zufahrten. Außerdem geht es noch um das Bepflanzen."

Die erst im Sommer 2004 ins Leben gerufene Gemeinschaft, die immerhin rund 20 Mitglieder zählt, will sich überdies stark machen in Sachen Hochwasserschutz. "Wir müssen", erklärt Sieg, "höllisch aufpassen, sonst haben wir nasse Keller." Deshalb dringt er auf eine "vernünftige Beräumung" der Gräben. Und das einst von Elbaue / Gemüse genutzte Gelände entwickele sich zunehmend zu einer Müllkippe, kritisiert der Vereinschef.

Bürgermeisterin Janott sieht für die gewünschte Begrünung keine Hindernisse. Sie informiert überdies darüber, dass die Brücke hin zur Anlage von Elbaue / Gemüse geprüft und als baufällig eingestuft wurde. Um Fördermittel habe man sich gekümmert, mit Erfolg: "Voraussichtlich im März wird mit den Bauarbeiten begonnen."

Zu den erfreulichen Seiten der Gründung der Interessengemeinschaft zählt überdies, dass seit vergangenem Jahr in Rötzsch ein Dorffest gefeiert wird. In diesem Jahr soll anlässlich des Festes eine Chronik des kleinen Ortes, die derzeit "mit viel Enthusiasmus und hohem Zeitaufwand" erarbeitet wird, präsentiert werden.

Was gibt es weiter zu berichten? Die MZ kommt ins Dorf, in dieser Woche ausnahmsweise am Mittwoch, in der Zeit von 16 bis 17 Uhr.