Naturschutz Naturschutz: Schüler legen in der Goitzsche Streuobstwiese an
Halle/MZ. - Christopher Brauer hat eine Schattenmorelle gepflanzt und Dominique Jaschka eine Reneklode. Vanessa Ehrhard ist stolz auf ihre Mirabelle und Anja Schulze auf das Apfelbäumchen, das sie gerade auf einer Wiese am Holzweißiger See in der Goitzsche in die Erde gesetzt haben. Jonny
Brückner ist sich unsicher, ob sein Baum auch eines Tages Blüten und Früchte tragen wird. "Eine Rispe - blüht die überhaupt", will er von Reinhard Metzner, Mitglied der Naturwacht der Goitzsche, wissen.
"Pomonas Garten" - Pomona ist die griechische Göttin der Fruchtbarkeit und des Obstes - haben die Schüler der dritten und vierten Klassen der Holzweißiger Grundschulen am Dienstag in der Goitzsche angelegt, erklärt Landschaftsarchitektin Heike Brückner, die die Idee dazu hatte.
Das Projekt, eine Streuobstwiese mit 34 verschiedenen Obstbäumen, ist Teil der weiteren Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft, die das Kuratorium Kulturlandschaft Goitzsche, die LMBV, die Kommunen, das Land, der BUND weiterhin im Blick haben. Zusammen mit Landschaftsgestalter Jaques Leenhard wird Heike Brückner weitere Projekte gestalten. So unter anderem zwei Aussichtspunkte und Stege für Naturbeobachtung anlegen.
In Pomonas Garten hat jeder der Schüler - die meisten von ihnen gehören der Jugendgruppe der Naturwacht an, sind so genannte Jung-Ranger - hat seinen eigenen Baum gepflanzt. Die hat die LMBV gesponsert. Freilich haben Revierförster Jerry Nicklich, LMBV-Mitarbeiter und Leute vom BUND kräftig geholfen. Die Schule hat eigens einen Projekttag spendiert.
Jeden Monat findet ein Aktions-Treffen zwischen den Schülern und den BUND-Mitgliedern statt. "Wir gehen viel mit den Kindern raus, damit sie die Natur lieben und schätzen lernen", meint Lehrerin Eleonore Lauenstein und freut sich über die sichtbare Begeisterung.
Anne Pratsch, Stefanie Rick und Richard Borstel zeigen jedem, egal ob er sie sehen will oder nicht, ganz stolz ihre Bäumchen. Treten hier und da nochmal die feuchte Erde fest. Und natürlich, sagen sie, werden sie nach ihnen sehen. Für Reinhard Metzner und für Bürgermeisterin Brundhilde Jackowski hat die Aktion noch eine andere Dimension. "Die Kinder haben hier selbst etwas geleistet. Das zerstören sie nicht", ist Metzner überzeugt. Und die Bürgermeisterin erklärt, dass ja auch die Wächter der Goitzsche, an denen ebenfalls Holzweißiger Schüler beteiligt waren, völlig bewacht und unbeschädigt dastehen.