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Pandemie-Bekämpfung Nach Schließung: Bilanz der Impfzentren in Anhalt-Bitterfeld ist positiv - was bleibt ist Bedauern

Mobile Teams und Ärzte sollen nun impfen.

Von Andrea Dittmar 02.10.2021, 09:00
Lou Streiber (DLRG Ortsgruppe) impfte Jakub Baginski am letzten Tag im Impfzentrum.
Lou Streiber (DLRG Ortsgruppe) impfte Jakub Baginski am letzten Tag im Impfzentrum. (Foto: André Kehrer)

Wolfen/MZ - Am Eingang des Impfzentrums Wolfen herrschte am Donnerstagnachmittag noch Gedränge. Nacheinander traten Impfwillige vor, gelbes Büchlein in der Hand, erst zum ärztlichen Beratungsgespräch und dann den langen Gang hinunter, um sich die Impfung geben zu lassen.

Es sollten fast die letzten sein: Denn seit heute sind die beiden Impfzentren des Landkreises in Wolfen und Köthen geschlossen. Am gestrigen Donnerstag besuchte Landrat Andy Grabner (CDU) noch einmal die Einrichtung in Wolfen - und drückte Bedauern über die Schließung aus. „Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, die Impfzentren weiter zu betreiben.“ Der Landkreis verfügt nun nur über zwei mobile Teams, die in Pflegeeinrichtungen aktuell Auffrischungsimpfungen verteilen - 107 bisher. Es ist also alles fast wie beim Start kurz nach Weihnachten, als die Impfzentren noch nicht in Betrieb waren.

58.908 Impfungen an insgesamt 224 Tagen wurden insgesamt verzeichnet

„Es war eine bewegende Zeit“, resümierte Eberhard Stoye, Amtsleiter für Brand- und Katastrophenschutz und Verantwortlicher für die beiden Zentren. Ähnlich sieht das Impfkoordinator Volker Krüger: „Wir sind sehr zufrieden mit dem, was geleistet wurde. Es war aufregend und lehrreich.“ 58.908 Impfungen an insgesamt 224 Tagen wurden insgesamt verzeichnet, auch an 36 Wochenenden und Feiertagen wurden Impflinge bestellt oder konnten vorbeikommen.

Landrat Andy Grabner bedankt sich bei einem Soldaten der Bundeswehr.
Landrat Andy Grabner bedankt sich bei einem Soldaten der Bundeswehr.
(Foto: André Kehrer)

Am 16. Mai übrigens wurden in beiden Zentren 845 Corona-Schutzimpfungen verabreicht - das ist damit der Tag mit dem höchsten Durchlauf. Nur 41 Vakzine hingegen waren es am 7. September. Der Impfstoff von Biontech-Pfizer wurde in fast 87 Prozent der Fälle, über 92.000 Mal, gespritzt. Das Moderna-Vakzin wurde nur 901 Mal eingesetzt.

Nun beginnt, als erstes in der Wolfener Hauptstraße, das große Aufräumen

Landrat Andy Grabner bedankte sich auch bei den externen Unterstützern. Das DRK aus Köthen und Bitterfeld-Zerbst, die Bitterfeld-Wolfener Ortsgruppe der Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, die Arbeitsmedizinische Versorgungsstelle Bitterfeld-Wolfen sowie Einsatzkräfte der Bundeswehr hätten vor Ort und als mobile Teams gute Arbeit geleistet. Bis zum letzten Tag wurden auch Erstimpfungen verabreicht. „Die Geimpften müssen sich jetzt selbst bei einem Arzt um die Zweitimpfung kümmern.“

Nun beginnt, als erstes in der Wolfener Hauptstraße, das große Aufräumen. Das Inventar wird in den kommenden Tagen und Wochen abtransportiert. Nur noch bis zum 31. Oktober läuft der Mietvertrag - dieser konnte vorzeitig gekündigt werden. Die beiden Tiefkühlschränke, Dauerleihgabe der Firma Dermapharm, verbleiben vorläufig beim Landkreis, erklärte Grabner. Das Köthener Impfzentrum nutzt der Kreis weiterhin zur Nachverfolgung von Corona-Kontakten. Und die Vakzine, die aktuell noch vorrätig sind, werden an impfende Ärzte im Landkreis verteilt.