Debatte um Waldbrandgefahrenstufen Nach langem Hin und Her: Osterfeuer entfachen in und um Bitterfeld viel Freude
Nach kritischer Wetterlage geben Bürgermeister im Altkreis Bitterfeld grünes Licht. Vielerorts entstehen aus Brauchtum gelebte Begegnungen mit Musik und Flammen.

Bitterfeld/MZ. - Das diesjährige Osterwochenende hat für viele Gemeinden im Altkreis Bitterfeld unter einem Fragezeichen begonnen. Trockenes Wetter hatte zur Waldbrandwarnstufe vier geführt, zahlreiche Feuer standen auf der Kippe. Doch rechtzeitig vor Ostersamstag sorgte ausgiebiger Regen für Entspannung. Das Landeszentrum Wald senkte die Gefahrenstufe von vier auf zwei – und gab damit den Weg frei für die traditionellen Osterfeuer.
Löbersdorf feiert mit Göttnitz
Nahezu alle Bürgermeister nutzten die Gelegenheit, ihre Brauchtumsfeuer kurzfristig freizugeben. Zörbigs Bürgermeister Matthias Egert (CDU) zeigte sich erleichtert, dass alle Veranstaltungen stattfinden konnten. Auch Steffi Syska (parteilos), Bürgermeisterin von Sandersdorf-Brehna, sprach von gelungenen Festen: Sie habe die Ostereiersuche in Petersroda besucht und sich über die Kinder gefreut. Armin Schenk (CDU), Oberbürgermeister von Bitterfeld-Wolfen, verwies auf die Auflagen, die an die Warnstufen gekoppelt waren. In Raguhn-Jeßnitz, so Hannes Loth (AfD), seien die Genehmigungen ohnehin nicht widerrufen worden.
In Löbersdorf hat der Verein „Fuhnaue erleben“ das Osterfeuer mit einer Andacht und Musik des Flötenkreises Zörbig eröffnet. Danach suchten Kinder bunte Eier, bevor sie mit der Schalmeienkapelle Cösitz zum Lampionumzug aufbrachen. Kristin Lampe, Vorsitzende des Vereins, sprach von einer wiederbelebten Tradition, die Menschen zusammenbringe. Ortsbürgermeister Sven Wingert (CDU) lobte das Engagement als Glücksfall für den Ort. Für Speisen und Getränke war gesorgt, viele Familien nutzten das Angebot bei kühlem Wetter.
Marie-Luise Wille betonte, man habe ein Fest für alle Generationen schaffen wollen. Das Osterfeuer war zugleich Teil der MDR-Aktion „Frühlingserwachen“, bei der Löbersdorf gemeinsam mit Göttnitz gegen Kirchberg und Schleiz antritt. Es kann noch bis zum 25. April abgestimmt werden. Der Sieger erhält eine Musikshow am 10. Mai. Auch in Sandersdorf hat sich das Osterfeuer als Publikumsmagnet erwiesen. Die freiwillige Feuerwehr hat zahlreiche Gäste auf dem Platz an der Teichstraße empfangen. Familien, Jugendliche und Senioren nutzten das Fest zum geselligen Austausch. Für Kinder gab es Kinderschminken, kleine Überraschungen und viel Platz zum Spielen. Die Kameraden versorgten die Besucher mit Gegrilltem und Getränken. Ein DJ sorgte für musikalische Begleitung bis in die Abendstunden.
Ortswehrleiter Volkmar Wilke sprach von einem gelungenen Abend und hob das ehrenamtliche Engagement seines Teams hervor. In Greppin haben der Heimatverein, die Greppiner Longhorns und der Feuerwehrverein den Reitplatz in „Longhorn-City“ verwandelt. Musik, Tanz und ein wärmendes Feuer lockten viele Gäste an. Dirk Müller, Vorsitzender der Longhorns, zeigte sich erleichtert: Die Bedingungen seien ideal gewesen, besonders angesichts des vorher ungewissen Wetters.
In Friedersdorf haben Ortsfeuerwehr und Pizzeria Venezia den „Tanz am Osterfeuer“ ausgerichtet. DJ-Musik, Eiersuche, warme Speisen und fröhliche Gesichter prägten den Abend. Katja Herzog, Inhaberin der Pizzeria, sprach von einem großartigen Fest mit zahlreichen Gästen, die auch aus Nachbarorten nach Friedersdorf gekommen sind.

Zörbig tanzt weiter
Auch in Zörbig wurde gefeiert: Am Gerätehaus der Feuerwehr legten DJ Scheibe & Der Maik sowie Creiv auf. Die Flammen loderten hoch, Cocktails, Grillgut und Musik sorgten für ein rundes Fest.
Viele Menschen aus der Region kamen zusammen, um gemeinsam zu feiern. Der Platz war gut gefüllt, die Stimmung gelöst. Bürgermeister Egert betonte, wie wichtig es sei, dass solche Begegnungen nach unklarer Wetterlage und langer Vorbereitung möglich gemacht wurden. Das Osterfeuer stehe in Zörbig auch symbolisch für Zusammenhalt und Tradition in der Gemeinde.