Nach Brand in Bochumer Uni-Klinik Nach Brand in der Uni-Klinik Bochum: Wie sicher ist das Klinikum Bitterfeld-Wolfen?

Bitterfeld - Feuer im Krankenhaus. Ein Schreckensszenario, das vor knapp zwei Monaten in Bochum Realität wurde: Bei einem Brand starben zwei Patienten, mehrere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen hat zwölf klinische Fachabteilungen und eine Kapazität von mehr als 400 Betten. Die MZ erkundigte sich, wie dort die Patienten und Mitarbeiter vor einem Unglück geschützt werden.
So ist das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen auf einen Brand vorbereitet
Dr. Joachim Wormuth, Facility Manager des Gesundheitszentrums, verweist auf die Brandschutzordnung, die Hinweise auf Brandverhütungsmaßnahmen und das Verhalten im Brandfall enthält.
Gleichzeitig macht er auf den Alarm- und Einsatzplan aufmerksam. „Hier sind im Einklang mit dem Rettungsdienst- und Katastrophenschutzgesetz des Landes alle vorbereitenden und abwehrenden Maßnahmen - auch bei einem Großbrand - geregelt.“ Im Gesundheitszentrum gibt es außerdem einen Sicherheitsingenieur und einen Beauftragten für Arbeitssicherheit und Brandschutz.
Das Bitterfelder Klinikum ist zudem mit einer automatischen Brandmeldeanlage ausgestattet, die direkt mit der Einsatzleitstelle des kreislichen Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst und damit auch mit der Feuerwehr verbunden ist. Für Wormuth ist so eine schnellstmögliche Reaktionszeit gesichert. Räume im Klinikum mit besonders hoher Brandlast sind mit einem Sprinkler-System ausgestattet.
Alle Mitarbeiter des Gesundheitszentrums werden einmal jährlich durch den Brandschutzbeauftragten belehrt. Die Unterweisung ist bei jeder Neueinstellung obligatorisch. „Brandschutzschulungen für jeden Mitarbeiter gehören zum normalen Ablauf“, betont der Facility Manager.
Die Feuerwehr ist beim Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen mit im Boot
Für alle Gebäude des Gesundheitszentrums samt des Klinikums in Bitterfeld existiert ein Brandschutzkonzept, das Grundlage für die Baugenehmigung war. Es wird durch externe Brandschutzprüfer in Abstimmung mit der Feuerwehr vor Ort erstellt und enthält klare und verbindliche Vorschriften. So wurden beim Bau Brandabschnitte mit speziellen Brandschutzwänden, -türen und Rauchschutztüren errichtet.
Damit soll ein schnelles Übergreifen des Feuers auf benachbarte Bereiche verhindert werden. Im Klinikum gibt es außerdem Löschgeräte wie Wandhydrantenschränke und Feuerlöscher.
Begehungen mit der Feuerwehr gibt es regelmäßig. Bauliche Veränderungen haben Einfluss auf den Brandschutz und das Schutzkonzept. „Fachleute des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst des Landkreises unterstützen uns in Sachen Brandschutz und Brandbekämpfung natürlich auch“, so Joachim Wormuth.
Eine hundertprozentige Sicherheit existiert nie.
Einen Brand hat es im Bitterfelder Klinikum noch nicht gegeben. Doch weist Joachim Wormuth darauf hin, dass ein pauschales Sicherheitsversprechen nie gegeben werden könne. „Dazu sind die Brandursachen zu vielschichtig.“
Deshalb werde im Gesundheitszentrum bei der Betrachtung von Gefahrenpotenzialen immer ein breites Spektrum an Eventualitäten berücksichtigt und danach Regelungen getroffen, mit denen die Wahrscheinlichkeit eines Brandes minimiert werden könne. „Bleibt noch, an alle Mitarbeiter, Patienten und Besucher zu appellieren, alles Erforderliche zu tun, um einen Brand zu vermeiden“, stellt der Facility Manager klar. (mz)