Museumspädagogik im Lutherhaus Museumspädagogik im Lutherhaus: Kinder erobern den Garten
Wittenberg/MZ. - In diesem Schuljahr sind es Carmen Otto (Deutsch) und Gabriele Beese (Kunst), die in der Abteilung Museumspädagogik dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche klüger aus dem Museum herauskommen, als sie hineingegangen sind. In dieser Woche gab es für die beiden Lehrerinnen eine Premiere: Erstmals veranstaltete die Museumspädagogik einen kleinen Neujahrsempfang. Bei Kanapees und Keksen versammelte sich die erwachsene Zielgruppe - vorrangig Lehrerinnen, aber auch ein Stadtführer, Vertreter des Kindertreffs und der Jugendherberge sowie ein Handwerksmeister, der mit Jugendlichen im Denkmalschutz engagiert ist - im Erdgeschoss des Lutherhauses. Dort, wo sonst die Kinder basteln und rätseln, spielen und reden über den Reformator.
Neu im Programm, das neben kindgerechten Führungen durch die Ausstellung und Wissensspielen etwa auch Buchmalerei mit selbst gemachten Stein-Pigmenten oder Kochen wie zur Lutherzeit umfasst, sind nach Auskunft von Carmen Otto Stegreif-Spiele, mit denen sich ein schwunghafter Ablasshandel nachstellen lässt. Und bald sollen die Kinder, plant Kollegin Beese, dazu auch in eigens genähte Kostüme schlüpfen. Kopfzerbrechen bereite noch die altersgerechte Erklärung der Zehn-Gebote-Tafel im Refektorium - vielleicht lasse sich das zehnfache "Du sollst nicht" ja mit Theaterpuppen vermitteln.
Noch in diesem Jahr soll eine Fläche hinter dem Haus, die "Direktorengärten", für museumspädagogische Zwecke hergerichtet werden. Wie bei allen Aktionen der Museumspädagogik, auf die die Stiftung "enormen Wert" legt, wie deren Vertreter Martin Treu hervorhebt, gelte es natürlich auch hier, Konflikte zwischen den lebhaften Kindern und dem klassischen Museumspublikum zu vermeiden.
Wer seinem Kind zu moderaten Preisen kreative Bildung rund um die Reformation angedeihen lassen möchte, kann sich unter 03491 / 420 311 6 informieren. Veranstaltet werden auch Kindergeburtstage.